Veröffentlicht am 24.02.2010 00:00

München · Mietersorgen


Von red

München-Giesing-Harlaching-Hasenbergl-Moosach · Bei vielen alteingesessenen Mietern geht derzeit die Angst um. Grund: die zur Bayerischen Landesbank gehörende GBW-Immobiliengruppe verfügt münchenweit über rund 8.000 Wohnungen und hatte bereits im November des letzten Jahres allein im Umgriff des Candidplatzes in Untergiesing rund 240 Wohnungen an einen Vermögensverwalter verkauft.

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GBW Wohnungen München

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In Untergiesing waren danach vor allem vonseiten der Grünen Befürchtungen laut geworden, die Wohnungen könnten demnächst aufwendig saniert und damit für die bisherige Klientel in vielen Fällen unerschwinglich werden. Besorgt ist man auch beim Stadtteilnachbarn Obergiesing-Fasangarten.

Konkrete Sorge

Der dortige Bezirksausschuss unterstützte einstimmig einen fraktionsübergreifenden Antrag von SPD und Grünen an den Münchner Oberbürgermeister, dieser möge sich beim Freistaat auch nach weiteren GBW-Verkäufen für einen Erhalt bezahlbaren Mietwohnraums auf Dauer einsetzen. »Bei einem Verkauf müssen soziale Aspekte und insbesondere der Schutz der Mieter der GBW-Wohnungen im Vordergrund stehen«, so die Forderung des Bezirksausschusses. Über rund 320 Wohnungen verfügt der Immobilien-Konzern derzeit in Obergiesing. Vom OB und der bayerischen Staatsregierung fordern die örtlichen Politvertreter deshalb vor allem den Ausschluss von Luxussanierungen und die großflächige Umwandlung der bestehenden Einheiten in Eigentumswohnungen nach einem Verkauf. Zudem soll es nach dem Willen des BA ausgeschlossen sein, dass Veräußerungen an Großinvestoren stattfinden. Weiter sollen künftigen Eigentümern hinsichtlich Kündigungen und Mieterhöhungen Beschränkungen auferlegt werden. Vor allem wünscht man sich im BA Obergiesing-Fasangarten, die Wohnungen der GBW könnten nach einem Verkauf in das Eigentum einer stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft oder alternativ in das einer neu zu gründenden Gesellschaft mit laut Antrag »beherrschender städtischer Mehrheitsbeteiligung« einfließen.

Argumentationen

Im Gegensatz zu mannigfaltigen und immer wiederkehrenden Ängsten in der Vergangenheit hat die Landesbank-Tochter GBW in der Vergangenheit immer wieder öffentlich darauf hingewiesen, die Verkaufstransaktionen in den Stadtvierteln seien ein ganz normaler Akt im Rahmen der eigenen »Portfolio-Ausgestaltung«, wie GBW-Sprecherin Katja Neese bestätigte. Den aktuellen Verkäufen – wie am Untergiesinger Candidplatz – stünden andernorts immer wieder auch Zukäufe gegenüber. Die Sorgen der Menschen vor Ort zu zerstreuen versuchte indes während der letzten BA-Sitzung der örtliche Landtagsabgeordnete Andreas Lorenz (CSU). Nach seinen Informationen »laufen derzeit intensive Gespräche zwischen Oberbürgermeister Christian Ude und Ministerpräsident Horst Seehofer«. Beiden sei an einem großflächigen Erhalt der heutigen, bezahlbaren Strukturen gelegen.

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