Veröffentlicht am 16.03.2010 00:00

Daglfing · Wertstoffhof schließt


Von red
Kurze Anfahrtswege und keine Wartezeiten bei der Abgabe, das haben die Nutzer des Wertstoffhofs an der Savitsstraße geschätzt.	 (Foto: ikb)
Kurze Anfahrtswege und keine Wartezeiten bei der Abgabe, das haben die Nutzer des Wertstoffhofs an der Savitsstraße geschätzt. (Foto: ikb)
Kurze Anfahrtswege und keine Wartezeiten bei der Abgabe, das haben die Nutzer des Wertstoffhofs an der Savitsstraße geschätzt. (Foto: ikb)
Kurze Anfahrtswege und keine Wartezeiten bei der Abgabe, das haben die Nutzer des Wertstoffhofs an der Savitsstraße geschätzt. (Foto: ikb)
Kurze Anfahrtswege und keine Wartezeiten bei der Abgabe, das haben die Nutzer des Wertstoffhofs an der Savitsstraße geschätzt. (Foto: ikb)

»Ich bitte Sie um Verständnis, dass dem Abfallwirtschaftsbetrieb (AWM) leider keine Alternative zur Wahl steht.« Mit diesen Worten erklärt Kommunalreferentin Gabriele Friderich die Schließung des Wertstoffhofs an der Savitsstraße 79 »für etwa drei Jahre«. Dicht gemacht wird die kommunale Entsorgungsstelle »voraussichtlich ab Frühjahr/Sommer«, so die Vertreterin der Landeshauptstadt. Am Eingangsschild der Anlage jedoch steht auf einem orangefarbenen Querbalken: »Geschlossen ab 12. 04. 2010.

Drei Jahre ohne Wertstoffhof an der Savitsstraße – die Anwohner kämpfen

Der Wertstoffhof an der Savitsstraße ist geschlossen Themenseite zur Schließung der Abfallentsorgungsstelle an der Savitsstraße in Bogenhausen

Nächster Wertstoffhof: Truderinger Straße 2a«. Auch die Proteste der Mitglieder des Bezirksausschusses und mehr als 3.000 Unterschriften von Bürgern bei einer CSU-Aktion konnten die Schließung nicht verhindern. Nicht einmal die Einrichtung für Gartenabfälle bleibt – wie von vielen erhofft – geöffnet. »Der Wertstoffhof wird in dieser Phase komplett geschlossen«, bestätigte AWM-Pressesprecher Arnulf Grundler. Indes wollen mehrere Mitglieder des Bezirksausschusses Bogenhausen nicht locker lassen und bei Oberbürgermeister Ude intervenieren.

Der Hintergrund der Maßnahme: An den Gebäuden der Zentrale des Abfallwirtschaftsbetriebs München in Moosach am Georg-Brauchle-Ring sind »erhebliche Sanierungsarbeiten zwingend erforderlich«. Dazu erklärt die Kommunalreferentin: »Dies erfordert unumgänglich, dass der Bereich Zentrale Problemstoffsammlung vorübergehend ausgegliedert werden muss. Untersuchungen haben ergeben, dass hierzu der Wertstoffhof an der Savitsstraße am besten geeignet ist, da dieser mit seinen baulichen Gegebenheiten den Anforderungen doch am weitesten entgegenkommt«. Im Klartext: Die Einrichtung an der Savitsstraße, der am schwächsten frequentierte Wertstoffhof in München, erfüllt als Ersatzstandort alle baulichen, genehmigungsrechtlichen und sicherheitstechnischen Voraussetzungen. So argumentiert auch der Müllentsorger. Und: »Die Maßnahme ist gesamtstädtisch hier weniger einschneidend und belastend als dies auf einem der anderen Münchner Wertstoffhöfe der Fall wäre«.

Bis zur Wiedereröffnung etwa Mitte 2013 müssen die Bogenhausener auf den Wertstoffhof an der Truderinger Straße 2a ausweichen, Luftlinie rund fünf Kilometer entfernt. Das Kommunalreferat bedauert diesen Umstand sehr. »Ich bin mir dessen natürlich bewusst, dass dies für alle Bürgerinnen und Bürger vor allem weitere Wege zur Folge hat«, so Gabriele Friderich. »Als unzumutbare Belastung« bezeichnet Michael Nord, Vorsitzender des CSU-Ortsverbands Denning-Daglfing, die Schließung. Denn: »Der Wertstoffhof an der Truderinger Straße ist bereits heute so stark frequentiert, dass häufig Wartezeiten bei der Abgabe entstehen.« Nords Verdacht, dass die Savitsstraße während der Schließung auch als Standort für die Entsorgungsfahrzeuge und leere Container genutzt werden soll und damit Verkehrsbelastungen entstehen, hat sich bis dato nicht erhärtet.

Es wirkt wie ein süßes, ist aber ein saures Bonbon: Gabriele Friderich kündigt im selben Schreiben »die erstmalige Herstellung« der Savits- zwischen Max-Nadler- und Brodersenstraße an, um zugleich anzufügen: »Der vorgesehene Ausbau kann jedoch nur dann realisiert werden, wenn die erforderlichen privaten Grundstücksflächen von der Stadt erworben werden können«. Indes – bereits 2007 winkten die betroffenen Eigentümer auf Nachfrage ab. ikb

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