Das Hasenbergl bekommt ein neues Kulturzentrum: Der Stadtrat hat kürzlich beschlossen, Teile des Ladenzentrums an der Blodigstraße zu kaufen und dort einen Neubau für eine Zweigstelle der Volkshochschule, eine große Stadtteilbibliothek und Räume für bürgerschaftliche Aktivitäten zu errichten. Das berichtete Alexander Reißl, Fraktionsvorsitzender der SPD, auf der jüngsten Bürgerversammlung des Stadtteils in der Mehrzweckhalle des Gesamtvereins Feldmoching.
Neuer Kulturbau als Hasenbergls Mitte und Stadtbibliothek Hasenbergl
Neuer Kulturbau und Bücherbus für die Bewohner des Hasenbergls Themenseite zum geplanten Kulturbau und der Stadtbibliothek Hasenbergl an der Blodigstraße
Markus Auerbach (SPD), der Vorsitzende des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl (BA 24) begrüßt das Vorhaben. Das Ladenzentrum an der Blodigstraße droht zu verwaisen. Der ehemalige Mathäser steht leer, viele Geschäfte sind ausgezogen. Doch nun soll wieder Leben in die Gegend kommen: Die Stadt plant, das alte Gebäude, in dem sich derzeit auch die Bibliothek befindet, abzureißen und ein neues Kulturzentrum samt Flächen für den Einzelhandel zu errichten. »Der Stadtrat hat dem Bauvorhaben gestern zugestimmt«, sagte Reißl auf der Bürgerversammlung.
Das bedeutet jedoch: Eine neue Stadtteilbibliothek in Milbertshofen wird es nicht geben. »Ursprünglich hätte eine Bücherei an das Berufsschulzentrum an der Nordheide angegliedert werden sollen« erzählte Auerbach. Da das dortige Einkaufszentrum stetig gewachsen sei, habe man die Pläne jedoch verworfen: »Beim Berufsschulzentrum war einfach kein Platz mehr.« Daher habe der BA gemeinsam mit dem Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart (BA 11) beantragt, die Stadtteilbibliothek ins Hasenbergl zu verlagern. »Ich bin froh, dass wir unsere Kollegen für dieses Projekt gewinnen konnten«, so Auerbach. Gerade für die Bewohner des Hasenbergls sei eine nahe gelegene Bibliothek besonders wichtig. »Laut Statistik werden dort die meisten Bücher ausgeliehen«, sagte Auerbach. Die Hasenbergler seien »echte Lesefüchse.« Erstrecken solle sich die neue Bibliothek über rund 1.500 Quadratmeter auf drei Etagen.
In den dritten Stock des Gebäudes wird die Münchner Volkshochschule einziehen, darüber, im Dachgeschoss, können sich die Vereine des Viertels treffen. Doch auch die Versorgung der Anwohner solle verbessert werden: Im Ladenzentrum werde eine Edeka-Filiale eröffnen. »Geplant ist, dort auch günstige Produktlinien anzubieten.« Für die derzeitigen Geschäfte in der Blodigstraße stünden Räume auf der Nordseite zur Verfügung: »Ich hoffe, dass die Apotheke und der Schuhreparaturbetrieb das Angebot annehmen.« Nicht geglückt ist allerdings das Vorhaben, in den geplanten Neubau auch ein Alten- und Servicezentrum (ASZ) mit einzubinden. Das Sozialreferat habe das Projekt abgelehnt, »die Flächen reichen nicht aus.« Das alte Gebäude soll voraussichtlich noch Ende dieses Jahres abgerissen werden. Am 22. September entscheidet der Stadtrat über den Bebauungsplan, 2012 könnte das Kulturzentrum eröffnen. Julia Stark