Veröffentlicht am 09.06.2010 00:00

Unterhaching · 100 Jahre TSV Unterhaching – 1950 bis 2010


Von red
Ursula Staudter entwarf die Choreografie der Auftritte bei den legendären Faschingsbällen des TSV Unterhaching.  (Foto: TSV)
Ursula Staudter entwarf die Choreografie der Auftritte bei den legendären Faschingsbällen des TSV Unterhaching. (Foto: TSV)
Ursula Staudter entwarf die Choreografie der Auftritte bei den legendären Faschingsbällen des TSV Unterhaching. (Foto: TSV)
Ursula Staudter entwarf die Choreografie der Auftritte bei den legendären Faschingsbällen des TSV Unterhaching. (Foto: TSV)
Ursula Staudter entwarf die Choreografie der Auftritte bei den legendären Faschingsbällen des TSV Unterhaching. (Foto: TSV)

Einen besonderen Aufschwung erlebte die Damenriege in den 50er-Jahren durch Josefine Hahn. Unter ihrer Leitung wurde das Turnen damenhafter, Gymnastik mehr betont, viele Neuerungen eingeführt. 1954 wurde die gesamte Außenanlage um die Turnhalle neu gestaltet. In fast 1.500 freiwilligen Arbeitsstunden entstanden eine Rundlaufstrecke von 266,7 Metern, eine weitere Sprunggrube und zwei Tennisplätze.

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Erfolgreiche Sportler

Vor allem die Rundbahn bescherte den Läufern bessere Trainingsbedingungen, so dass zwischen 1955 und 1968 die Leichtathleten 34 Bayerische Meistertitel gewannen. Erfolgreichster Läufer war der Mittelstreckler Volker Panzer, der dafür 1972 das olympische Feuer bis an die Stadtgrenze tragen durfte. 1966 etablierte sich die Handballabteilung, Volleyball und Tischtennis folgten 1968. Als die Turnhalle samt Außenanlage von der Gemeinde verkauft wurde, gründeten etliche Mitglieder 1969 den Tennisclub Unterhaching mit einem eigenen Gelände. Durch die enorme Bautätigkeit im Fasanenpark und in der Grünau veränderte sich Gesicht und Struktur Unterhachings. Längere Freizeit und enormer Bevölkerungszuwachs musste der TSV angebotsmäßig wie organisatorisch verkraften.

Zuzug schafft neue Aufgaben

Für diese schwierige Aufgabe wählten die Mitglieder 1968 den richtigen Mann an die Spitze: Hans Gürster, der mit wirksamer Öffentlichkeitsarbeit und Angebotserweiterung die Mitgliederzahl sprunghaft erhöhen konnte.

Neue Halle eingeweiht

Mit der feierlichen Eröffnung der Hachinga-Halle am 17. November 1973 begann für den TSV ein neuer Abschnitt in der Vereinsgeschichte und damit auch die Tradition von Vorführungen, die »Sportpalette« genannt, einen Querschnitt der Vereinsarbeit demonstrierten. Die Arbeit in der Geschäftsstelle wurde bei 4.000 Mitgliedern sehr umfangreich, darum beschloss die Delegiertenversammlung 1997 einen hauptamtlichen Geschäftsführer unter Vertrag zu nehmen: Mihai Paduretu. Er ist auch noch als hervorragender Volleyballtrainer tätig. 1978 bezog der TSV neben den Tennisplätzen an der Truderinger Straße ein eigenes Vereinsheim.

Feste feiern ist das Motto des TSV

Den Zusammenhalt des Vereins demonstrierten vor allem Veranstaltungen, an denen sich alle Abteilungen beteiligten. Bester Anlass waren dazu die Feiern zu den Vereinsjubiläen. Beispielsweise schwärmten die Unterhachinger noch lang von der Jubiläumsschau, die unter dem Titel »Zirkus – Zirkus« sportliche Höchstleistungen bis hin zur zirkusreifen Akrobatik bot. Hans Gürsters lang gehegter Wunsch erfüllte sich mit der von heftigen Wehen begleiteten Geburt der Gesundheitsabteilung im Jahr 1991.

Traditionen kommen und gehen

Am Ende des 2. Jahrtausends musste der nun defizitäre Faschingsball nach 80-jähriger Tradition eingestellt werden. Nachdem die Spielvereinigung mit dem Einzug in die 1. Bundesliga in die Weltpresse geriet, zogen im Jahr 2000 die TSV Volleyballer nach und blieben im Gegensatz zu den Fußballern in der höchsten Liga.

Neue Sportarena

Wie 1973 vor der Einweihung der Hachinga-Halle fieberte der TSV einem neuen Sportzentrum entgegen, das vornehmlich seine Belange berücksichtigen sollte. Am 12. November 2005 waren alle zur Einweihung des 16-Millionen-Baus Geladenen voll des Lobes und meinten, hier wäre ein europäisches Musterprojekt verwirklicht worden. Um der Unterhachinger Bevölkerung die Vorzüge des neuen Sportzentrums zu zeigen und um Mitglieder zu werben, stellten die TSV Abteilungen erstmals im Januar 2006 ihr Programm beim »Tag der offenen Tür« auch zum Mitmachen vor.

Sparmaßnahmen nötig

Die im Vorfeld des Hallenbaus entstandenen finanziellen Probleme konnten größtenteils gelöst werden. Der TSV erhöhte die Mitgliedsbeiträge und sparte wo es ging. Zum Glück waren 2007 auch positive Zeitungsmeldungen zu lesen. Marcel Nguyen wurde für den 3. Platz mit der deutschen Mannschaft bei der Kunstturnweltmeisterschaft geehrt. Der Deutsche Turnerbund verlieh der Turnabteilung, die einen ausgezeichneten Ruf in dieser Sportart gewonnen hatte, das Prädikat DTB-Turn-Talentschule.

Neuer Präsident

Während der 32. Delegiertenversammlung im Juni 2008 wurde der 67-jährigeVolker Panzer zum Präsidenten gewählt. Für die Delegierten war Panzer der ideale Kandidat, denn er ist seit 1957 Mitglied im Verein, holte sich als Mittelstreckler etliche Bayerische Meistertitel, ist nach wie vor in der Weltbestenliste aufgeführt, als ehemaliger Vizebürgermeister verfügt er über beste kommunale Kenntnisse und Kontakte. Die 33. Delegiertenversammlung im Mai 2009 war eine der harmonischsten und damit auch eine der kürzesten in der Vereinsgeschichte, obwohl Wahlen, zahlreiche Ehrungen und der Bericht von Dietmar Stüttgens über den rekordverdächtigen 1,6 Millionen Vereinsetat das Programm bestimmten. Ein Zeichen dafür, dass die Delegierten volles Vertrauen zu Präsidium und Fachvorständen haben, eigentlich froh sind, dass sich noch Frauen und Männer für das Freizeit raubende Ehrenamt zur Verfügung stellen.

G. Staudter

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