Veröffentlicht am 14.06.2010 00:00

Hachinger Tal/Isartal · Bau verhindern


Von red

MdL Susanna Tausendfreund (Grüne) ist entsetzt über das Ergebnis der Machbarkeitsstudie. Das mit Spannung erwartete Endergebnis der Machbarkeitsstudie zum Autobahn-Südring A 99 berücksichtigt in keiner Weise die katastrophalen Folgen des Autobahnbaus. Wie befürchtet, will die Machbarkeitsstudie jedoch zeigen, dass das Projekt angeblich machbar ist, und die gesetzlichen Vorgaben erfüllt.

Stärken und Schwächen des geplanten Autobahn-Ringschlusses

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Zwei Trassen mit einer Untervariante sind zur weiteren Prüfung vorgeschlagen. Mit der Untertunnelung von Würm- und Isartal soll vorgetäuscht werden, dass ein wesentlicher Beitrag zur Vermeidung von Eingriffen geleistet wird. Der Tunnel zur Unterquerung der Isar beginnt mitten im Perlacher Forst. Die nördlichere Variante beginnt mit einem Autobahnkreuz bei Unterhaching, in den Plänen mit K5 bezeichnet. Die südlichere Zufahrt würde bei Taufkirchen über den bereits mehrfach diskutierten Knotenpunkt K12 erfolgen, der große Teile des Forstes zerstört. Beide Varianten unterqueren die Gemeinden Grünwald und Pullach. Auf dem Pullacher Gemeindegebiet liegt genau eine der Trassen dieses Tunnels die Geothermie-Anlage, die keinerlei Berücksichtigung in der Studie gefunden hat. Ebenfalls sind Abstandsflächen nicht berücksichtigt.

Die Autobahn würde im Forstenrieder Park an die Oberfläche treten um dort mit einer großflächigen Anschlussstelle an die A95 angebunden zu werden. Oberirdisch geht es weiter mit einer möglichen Anschlussstelle in Neuried. Durch eine neue Auffahrtsmöglichkeit wird der Verkehr in Neuried und Gauting zunehmen. Der zweite Tunnel ist zur Querung des Würmtals unter Planegg und Krailling geplant, der südlich und westlich von Gräfelfing an die Oberfläche kommt. Die Bürgerinnen und Bürger in Gräfelfing werden somit vom Lärm der nahen Autobahntrasse und dem Anschlussknoten an die A96 beeinträchtigt.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde nur vereinfacht durchgeführt. Welche Gefahren tatsächlich durch das Mammutprojekt auf Mensch und Umwelt zukommen, ist nicht ausreichend untersucht.

Folgekosten, zum Beispiel für die Anschaffung von neuem Rettungsgerät. Die freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdienste im Landkreis sind auf den Einsatz in Tunnel nicht vorbereitet und vor allem nicht ausgerüstet.

Weiterhin ungeklärt ist die Frage, wo die Notausstiege für den Autobahntunnel installiert werden sollen. Alle 300 Meter, so ist es gesetzlich vorgeschrieben, muss ein Rettungsweg an die Oberfläche führen. Die Kosten von rund 1,2 Milliarden Euro sind fraglich, ob nicht auch diese schöngerechnet wurden. Ohne Begründung wird plötzlich ein hoher verkehrlicher Nutzen unterstellt, obwohl die bereits vorgestellte Verkehrsuntersuchung genau das Gegenteil belegt hat.

Die jetzt vorliegenden Ergebnisse können nur den Schluss zulassen, dass das Projekt nicht verantwortbar ist. Die geradezu stümperhaft auf eine Machbarkeit getrimmte Studie war von Anfang an überflüssig, das vorgestellte Ergebnis war zu befürchten, die Ermittlung der Ergebnisse mehr als lückenhaft. »Es liegt jetzt an der bayerischen Staatsregierung und dem Bayerischen Landtag, das unsinnige und gefährliche Projekt endgültig zu begraben«, so Susanna Tausenfreund.

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