Das „Miteinander“ auf der Schwanthalerhöhe ist sprichwörtlich. Der Stadtteil lebt davon, dass sich dort Menschen ganz unterschiedlicher Kulturen für „ihr Viertel“ engagieren. Die mittlerweile schon zu einer Tradition gewordenen Stadtteiltage sind ein besonders schönes Beispiel für den Idealismus seiner Bürger. Der unterscheidet dieses Quartier von allen anderen. Am Samstag, 20. Juni, ist es wieder soweit. Dann beginnen die 27. Stadtteiltage auf der Schwanthalerhöhe. Sie dauern bis zum Samstag, 4. Juli.
Dazwischen erwartet die Besucher ein Potpourri aus vielen originellen Ereignissen. Das haben die Bewohner des Viertels selbst auf die Beine gestellt. Veranstalter des Ganzen sind der Kultur- und Vereinskeller D’Schwanthalerhöh’ und das Parlament des Bezirks Schwanthalerhöhe. Die wiederum werden unterstützt vom Kulturreferat. Da verlocken Hof- und Straßenfeste zum sich Niederlassen. „Rösselsprünge“ durch die Schwanthalerhöhe führen bei Rundgängen zu prägenden Sehenswürdigkeiten und an die Orte historischer Ereignisse. Musik, Tanz, Kabarett, Ausflüge in die Kochkunst und Lesungen ergänzen das prall gefüllte Programm. Im Mittelpunkt indes steht stets: „Das Miteinander!“ Das Motto der Stadtteiltage 2009. Zum Beispiel das Miteinander der Leute, die sich vor der Haustüre zum Frühschoppen versammeln, um „nette Nachbarinnen und Nachbarn“ zu treffen. Bei den 27. Stadtteiltagen auf der Schwanthalerhöhe sind wie beim Straßen-Frühschoppen „alle Gäste willkommen!“
„Wir haben in diesem Jahr wieder ein sehr buntes und vielfältiges Programm“ wirbt Organisatorin Kira Kaslack – sie hat mit Alexandra Fürstenhagen das Programm zusammengestellt – für die Feiertage. Kira Kaslack: „Alle Veranstaltungen, vom Kindernachmittag über Kochkurse bis hin zu Lesungen und Konzerten sind etwas Besonderes. Aus denen sind die zahlreichen Straßenfeste hervorzuheben, bei denen sich viele verschiedene Menschen, auch aus verschiedenen Kulturen, treffen, sich kennenlernen, austauschen und gemeinsam Spaß haben.“ Für Ludwig Wörner (SPD), den Vorsitzenden des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe, „zeigen die Stadtteiltage die kulturelle Kraft und Vielfalt, die in diesem Stadtteil steckt. Sie sind nach wie vor ein wichtiges Bindeglied zwischen den Kulturen“.
Davon zeugt unter anderem die „Kurdische Filmwoche“, die vom 23. bis 27. Juni im Verein zur Förderung ethnischer Minderheiten in der Bergmannstraße 35 stattfinden wird. Verschiedene Ausstellungen sollen sich unterschiedlichen Kulturen widmen. Um die „Künstlerische Integration“ des Vereins „Black Art Society“ geht es bei einer Ausstellung im „Kulturkeller“ in der Westendstraße 76. Bei einer Fotoausstellung anlässlich des 100. Geburtstags des griechischen Dichters Jannis Ritsos werden im Café Philoxenos in der Bergmannstraße 46, Bilder aus der Heimat des Poeten zu sehen sein.
Das Programm wird am Samstag, 20. Juni, 14 bis 23 Uhr, mit dem Straßenfest des „Griechischen Hauses“ beginnen. Ab 14 Uhr lädt der Verein „Generationengerechtes Wohnen“ zum gemeinsamen Feiern bei einem Hoffest ein. Sich beim Essen und beim Trinken näherzukommen, ist einer der Zwecke dieses „Symposions”. Das Ledigenheim in der Bergmannstraße 35 soll zum Schauplatz schriftstellerischer und musikalischer Darbietungen werden. Am Montag, 22. Juni, 19 Uhr, wird Hank Blöchinger aus seinem neuen Roman, einer aberwitzigen Satire, über alltägliche Situationen, lesen. Musiker und Textdichter aus aller Welt haben sich vorgenommen, am Dienstag, 23. Juni, 20.30 Uhr, ein abwechslungsreiches Programm über das Leben auf der Straße darzustellen. Motto: „Asyl Art: Straßenleben“. „Boarisch gredt, gsunga und gspuit“, lautet das Motto für Donnerstag, 25. Juni. Das Programm soll ab 19.30 Uhr über die Bühne des Gasthauses „Alte Messe“ auf der Theresienhöhe gehen. Der Förderverein „Bairische Sprache und Dialekte” will sodann Begriffe und Redewendungen erläutern. Danach soll gemeinsam mit den Besuchern gesungen werden.
„Ich stech Dir ne Wimper aus und schlag Dich damit tot!“ Schräge Collagen mit Texten und Gesang rund um Erich Kästner und dessen Zeitgenossen wird Angelika Sedlmeier am Freitag, 26. Juni, 21 Uhr, im Kulturkeller zum Besten geben. Die Stadtbibliothek Westend in der Schrenkstraße 8 will am Samstag, 27. Juni, von 11 bis 17 Uhr ihre Türen offen halten. Bei vollem Ausleihbetrieb und attraktivem Programm. Zum Nachmittag lädt das Multikulturelle Jugendzentrum schon heute zu seinem Nachbarschaftsfest ein. Die katholische Pfarrgemeinde „Maria Heimsuchung“ wird am Sonntag, 28. Juni, bei ihrem Sommerfest gleichzeitig ein Jubiläum feiern: „75 Jahre Kirche Maria Heimsuchung“. Kinder werden auch in diesem Jahr wieder voll auf ihre Kosten kommen. Bei der „English Storytime“ sollen sie zum Beispiel – wenn sie mindestens fünf Jahre alt sind – in der Stadtbibliothek Westend mit lustigen und sachlichen Geschichten ihre ersten englischen Wörter erlernen können. Ober aber bei einem Flickkurs im Verkehrszentrum Theresienhöhe lernen, ihr Fahrrad zu reparieren. Ein Theaterstück von Maukls Figurentheater – „Pupsine und die Käsesocken“ – soll Kinder ab vier Jahren erfreuen.