In vielen Länder wurden und werden demokratische und emanzipatorische Bewegungen von Frauen oft noch gewaltsam unterdrückt. In Afghanistan verbieten „religiöse Gesetze” den Frauen per se das Radfahren, im Iran verhindert eine entsprechende Fatwa, dass Frauen in der Öffentlichkeit radeln. In Saudi-Arabien dürfen Frauen nur in männlicher Begleitung und in dafür ausgewiesenen Erholungsgebieten das Rad nutzen. „Viele arabische Frauen haben deshalb nie gelernt ein Rad zu fahren oder begrenzen sich selbst mit dem Verweis auf das Risiko für ihre Keuschheit und Fruchtbarkeit”, sagt Claudia Noder von der Zuflucht Oberland. „Die Angst der Männer, dass Frauen ihnen davon radeln offenbart im Umkehrschluss, wie wichtig Mobilität für die Selbstbestimmung von Frauen zu allen Zeiten und in allen Ländern ist.”
Deshalb möchte Zuflucht Oberland e.V. das Radfahren als CO2-freien Emanzipationsmotor für migrierte Frauen fördern. Migrantinnen, die schon einen Einstiegskurs absolviert haben, können bei dem neuen Kurs ihre Fahrpraxis stabilisieren und mehr Fahrsicherheit im Realverkehr gewinnen. Zudem lernen sie, ihr Rad selbst zu reparieren. Das erste Treffen ist am Freitag, 28. April, um 16 Uhr auf dem Jugendverkehrsübungsplatz in Peißenberg. Alle Frauen, die Rückenwind suchen, bringen an diesem Tag ihr eigens verkehrssicheres Fahrrad sowie einen Helm mit und tragen weder Kleider noch Röcke. Weitere Infos gibt es unter Tel. 0176/23454818 oder auf der Homepage unter www.zuflucht-oberland.de.