Für die Erneuerung des Personalausweises, Ummeldungen oder andere behördliche Gänge müssen die Laimer nach Pasing oder zum Kreisverwaltungsreferat in die Ruppertstraße. „Ich vermisse für Laim eine Meldestelle“, so beginnt ein Brief, der jüngst von einem Stadtteilbewohner an die Geschäftsstelle des Bezirksausschusses Laim (BA 25) gerichtet wurde. Das Fehlen der Meldestelle – „ein Dauerthema“ wie Josef Mögele (SPD), Vorsitzender des Bürgergremiums zugibt. Die Bürgerbeschwerde nimmt der BA nun zum Anlass, um sich erneut bei der Stadtverwaltung für ein eigenes Bürgerbüro stark zu machen.
Vieles läuft inzwischen digital. So kann man etwa einen Umzug innerhalb Münchens per online-Formular bei der Behörde melden. Wer dennoch persönlich zum Bürgerbüro will, um etwa Personal- oder Reisepass zu verlängern oder zu beantragen, kann dort kaum mehr vorbeigehen, ohne zuvor einen Termin – gleichfalls online – gebucht zu haben. Zunehmend werden Büros und Bürokratie reduziert, da setzen sich die Laimer ausgerechnet für die Schaffung einer Behörde im Stadtbezirk ein. Denn für die über 56.800 Einwohner, die der 25. Stadtbezirk zählt, was der Größe einer Kleinstadt entspricht, braucht es ein eigenes Bürgerbüro, so die Meinung vieler Stadtteilbewohner. Vor Jahren zog die Meldestelle aus den Räumen über der Stadtbibliothek in der Fürstenrieder Straße 53 weg. Seither fühlt man sich als Stadtteil von bürgernahen und serviceorientierten Angeboten der Stadtverwaltung abgehängt. Dass Laim keine Anlaufstelle für notwendige Bürgeranliegen hat, „muss geändert werden“, betont Josef Mögele, Vorsitzender des Bezirksausschusses (BA), und das schon seit vielen Jahren. Denn viele Amtsvorgänge laufen eben noch nicht digital und zudem gibt es nach wie vor zahlreiche Bürger, die einen persönlichen Termin dem digitalen Formular vorziehen. „Es kann nicht sein, dass man ältere Bürger nach Pasing oder Sendling schickt und hier bei uns gibt es keinen Ansprechpartner von der Stadt“, so Josef Mögele.
Trotz notwendiger Sparmaßnahmen und verständlichem Bürokratieabbau, an bürgernahen Diensten dürfte jedenfalls nicht gespart werden, pflichtet Parteikollege Frank Holzkämper bei. Diese Meinung teilen die Mitglieder des BAs Fraktionen übergreifend. Immer wieder setzte sich der BA geschlossen für die Wiederbelebung des früheren Bürgerbüros ein. Der Einsatz blieb bislang jedoch ungehört. Nun will man neuen Anlauf nehmen. „Wir sollten über einen Brief hinausgehen und mit den zuständigen Stellen ins Gespräch kommen“, schlägt Martin Beier, Fraktionsvorsitzender der Grünen im BA Laim vor. So entschied der Bezirksausschuss in seiner jüngsten Sitzung einstimmig, sich nicht nur schriftlich an die Stadtverwaltung zu wenden, um eine Meldestelle für Laim zu fordern, sondern zugleich Vertreter des Kreisverwaltungsreferats (KVR) zum Gespräch nach Laim einzuladen. Ob dieser neuerliche Vorstoß Früchte tragen wird, bleibt nun abzuwarten.