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Er wuchs mit dem EHC, jetzt geht Carsten Zehm von Bord
Viel mehr als nur ein Pressesprecher
»EHC ohne Carsten ist wie München ohne Frauenkirche« – die Haltung der Fans ist eindeutig: Sie hätten den Pressesprecher des Vereins gerne behalten. Foto: Heike Feiner
Es ist wohl einmalig im Profisport, dass so viele Medien derart ausführlich darüber berichtet haben, wenn ein Pressesprecher vor dem Aus stand. Beim EHC München und der lokalen Presse war das in diesem Jahr anders. Anfang des Jahres hatte Carsten Zehm verkündet, seinen Posten zum Saisonende zu räumen. Die Folge: Aufwändige Choreographien der Fans, Rückenstärkung sogar von Seiten der über den EHC berichtenden Journalisten. Das alles half am Ende nichts. Mittlerweile hat Zehm dem Verein mitgeteilt, dass sein Rücktritt endgültig ist.
Von Jan Lüdeke
Eigentlich wollte Zehm schon nach dem Ende der letzten Saison Schluss machen, »aber besondere Zeiten erforderten besondere Maßnahmen«, wie er zum Abschied sagte. Das zeigt die Loyalität dieses Carsten Zehm, der viel mehr war als ein Pressesprecher. Er war auch so etwas wie ein Fanbeauftragter – nur ohne den Auftrag, das auch zu tun. Er machte einfach. »Wenn mich jemand im Stadion angesprochen hat, dann bin ich stehengeblieben. Ich habe auch versucht, Probleme zu lösen.« Probleme, die sich zwischen Verein und Fangemeinde auftaten. Auch für die Journalisten der lokalen Presse war Zehm immer da. Auch hier machte er einfach. Zu den Auswärtsspielen beim Meisterschaftsfinale in Schwenningen organisierte Zehm einfach einen Shuttle-Service – Fahrer war er selbst.
Auch zeugt es von Loyalität, dass Zehm sich nicht äußern will zu seinem endgültigen Rücktritt. Dass er sich mit Geschäftsführer Jürgen Bochanski nicht in dem Maße verstand, wie es hätte sein müssen, ist ein offenes Geheimnis. Das einzige, worüber er spricht, ist das, was er, er als Person, beim EHC geleistet hat, und was die Zukunft bringen wird. Die Zukunft, die er nicht als Sprecher eines DEL-Klubs verbringen wird. »Ich möchte mich bei unserem ehemaligen Pressesprecher Carsten Zehm bedanken, der über viele Jahre erstklassige Arbeit geleistet hat«, ließ Bochanski per Mitteilung über die Vereinshomepage ausrichten – diese erstklassige Arbeit wird Zehm allerdings nicht erstklassig, auf sportlicher Ebene, fortführen.
Zehm betont, er sei mit dem Verein gewachsen, in den Jahren, in denen er den EHC begleitet hat. Dass er dabei zugab, beim Eishockey artfremd zu sein, machte ihn nur noch authentischer. Von sich selbst sagte er immer wieder, dass er eigentlich überhaupt keine Ahnung von dem Sport mit dem Puck habe. In den letzten Jahren hätte Zehm auch seine eigene PR-Agentur wachsen lassen können, für den EHC verzichtete er aber auf Wachstum, auf Geld, auf Freizeit. Freie Wochenenden waren ein Fremdausdruck für Zehm, der es verstand, seine Jobs zu verbinden. Pressemeldungen kamen mal aus Las Vegas, wo er auf einer Messe zu tun hatte, die Trainerentlassung von Gary Prior 2006 vermeldete Zehm aus Paris.
Seit neuestem ist die Agentur der einzige Job für Carsten Zehm. »Ich habe echt viel Freizeit, kann endlich mal meine Füße in die Sonne legen«, scherzt der gebürtige Niedersachse, »ich muss echt mal schauen, was ich mit der ganzen Zeit anfange.« Seinen Humor hat er nicht verloren, er hat auch keinen Grund zur Sorge. Denn Zehm weiß, dass er gut ist in seinem Job, das hat er auch beim EHC bewiesen – und das haben ihm eine Vielzahl von Kollegen attestiert. Kaum einer ist so gut vernetzt wie er.
Der Verein schien sich nicht mehr dafür zu bemühen, Zehm noch umzustimmen. Nur zwei Tage nach der Verkündung seiner Entscheidung präsentierte der EHC Emanuel Hugl als neues Bindeglied zu den Medien. Über zwölf Jahre lang arbeitete der Kommunikationswirt für diverse Sport-Fernsehsender. Hugl wird also künftig nach den Heimspielen zwischen Pat Cortina und dem Gästetrainer sitzen und zur Pressekonferenz begrüßen. Zum Einstand sagt er: »Selbstverständlich freue ich mich sehr, die Zukunft des EHC München erfolgreich mitgestalten zu dürfen. Eine wunderbare Aufgabe, die ich mit Professionalität und dem nötigen Schuss Herzblut ausfüllen werde.«
Artikel vom 19.07.2010Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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