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Erster Bürgermeister von Ottobrunn
Ottobrunn · Grußwort Thomas Loderer
Ottobrunn · Zunächst gratuliere ich dem Münchner Wochenanzeiger im Namen der Gemeinde Ottobrunn zu seinem Jubiläum und bedanke mich für die engagierte, faire und sachliche Berichterstattung über unsere Gemeinde in all den Jahren und Jahrzehnten. Zwar feiert Ottobrunn im nächsten Jahr sein »offizielles« 90-jähriges Bestehen – am 31. Januar 1921 genehmigte das bayerische Innenministerium per Erlass den Ortsnamen Ottobrunn – politisch eigenständig ist die jüngste Gemeinde im Landkreis München jedoch erst seit 55 Jahren. Ottobrunn ist also sogar noch jünger als einige Lokalausgaben des Münchner Wochenanzeigers.
In den vergangenen sechs Jahrzehnten hat sich die Bevölkerung Ottobrunns mehr als verdreifacht – von ca. 5800 auf heute fast 20.000 Einwohner. Heute ist Ottobrunn flächenmäßig zwar die kleinste, nach Einwohnerzahl jedoch die drittgrößte Gemeinde im Landkreis München. Die Geschichte der Gemeinde Ottobrunn ist eng mit dem Aufstieg Bayerns zum europäischen Zentrum der Luft- und Raumfahrt verknüpft. Insbesondere die Firma MBB und die nacheinander daraus hervorgegangenen Firmen DASA und EADS haben Ottobrunn weltweit als Hochtechnologie-Standort bekannt gemacht. Mehr noch: MBB und die Unternehmer-Persönlichkeit Ludwig Bölkow haben die Entwicklung der Gemeinde nachhaltig geprägt. Nahezu alles, was heute von und in Ottobrunn sichtbar ist, ist im Zuge der starken Siedlungsentwicklung, die Ende der Fünfzigerjahre einsetzte, entstanden. So stammen zwei der drei Grundschulen aus der Zeit nach der Gemeindegründung; Ende der Sechzigerjahre wurde mit finanzieller Beteiligung des Landkreises und der umliegenden Gemeinden das Gymnasium Ottobrunn erbaut; in diese Zeit fallen auch die Gründung der Rosmarie-Theobald-Musikschule und der Ballettschule Ottobrunn. Der Ausbau der Sport- und Freizeiteinrichtungen im Sportpark (Hallenbad, Mehrzweckhalle, Eisstadion) erfolgte in den Siebzigerjahren; der Parkfriedhof und die Ortsmitte mit dem Rathaus (1983) und dem Wolf-Ferrari-Haus (1986) wurden in den Achtzigerjahren angelegt bzw. erbaut.
Auch das kirchliche Leben erhielt durch die Gründung der beiden katholischen Pfarreien St. Magdalena (1960) und St. Albertus Magnus (1978) sowie durch den Bau der evangelischen Michaelskirche (1954) seine prägende Kraft. Ottobrunns Stellung als Hochtechnologie-Standort ist inzwischen leider stark gefährdet. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass es gelingen wird, am Standort Ottobrunn eine Renaissance der Hochtechnologie, möglicherweise in Bereichen abseits der Luft- und Raumfahrt, einzuläuten. Im Jahr 2070 werden unsere Kinder ein Ottobrunn erleben, das sich als eigenständiges Mittelzentrum neben der Metropole München selbstbewusst behauptet und – dank hoher Lebensqualität – vor Lebensfreude nur so strotzt.
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