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Alle Kurse müssen um zehn Prozent erhöht werden
Unterhaching · Schwere Zeiten für die VHS
Die VHS-Vorsitzende Brigitte Hochholzer-Ulrich bat den Vorsitzenden des Bayerischen Volkshochschulverbands Heinz Eisfeld bei der Mitgliederversammlung um seinen Rat. Foto: Pietsch
Unterhaching · Schlechte Nachrichten für die Kunden der Volkshochschulen (VHS) im Hachinger Tal. Die Gebühren für nahezu alle Kursangebote werden ab Herbst 2010 um zehn Prozent teurer. Das kündigte die Vorsitzende der Unterhachinger VHS Brigitte Hochholzer-Ulrich bei der Mitgliederversammlung der VHS Ende Juli an. Schuld daran sind aber nicht etwa gestiegene Kosten auf Seiten der VHS, sondern die – nach Wegfall eines großen Gewerbesteuerzahlers Ende letzten Jahres – leere Haushaltskasse der Gemeinde Unterhaching.
Angesichts der Finanznot beschloss die Gemeinde damals die Zuschüsse für die VHS von bisher 378.000 Euro für Personal- und Betriebskosten bis 2013 sukzessive auf nur noch 200.000 Euro zu senken. Nur mit Schrecken denkt Hochholzer-Ulrich an die damalige Sitzung des Finanzausschusses zurück. »Das war eine alles andere als angenehme Atmosphäre. Wir hatten den Eindruck, dass man uns in erster Linie als Kostenfaktor empfindet«, berichtete sie bei der Mitgliederversammlung. Nach dem ersten Schock suchte die VHS-Leitung dann nach Möglichkeiten, den Betrieb trotz der massiven Einbußen aufrecht zu erhalten. Schnell wurde klar, dass es weder beim Personal noch bei den Betriebskosten Sparpotenzial gibt und so betreffen die Einsparungen vor allem die Kunden der VHS. So beschloss man zum Beispiel das neue Programmheft nur noch in verringerter Auflage zu drucken und zu verteilen, auch mussten einige Kurse aus dem Angebot gestrichen werden. Die wichtigste aber gleichzeitig auch gefährlichste Maßnahme ist aber die zehnprozentige Erhöhung der Kursgebühren. Denn etwa die Hälfte der Einnahmen der VHS stammen aus den Teilnehmergebühren.
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Zum Glück für die Unterhachinger ließen sich die benachbarten Volkshochschulen im Hachinger Tal zu der Erhöhung der Kursgebühren überreden, andernfalls hätte die Teilnehmerzahl in Unterhaching wohl nicht gehalten werden können. »Der Zwang zum Sparen ist bei uns angekommen. Doch das Entscheidende ist, dass wir die Teilnehmer nicht verlieren«, mahnte Schatzmeister Hubert Brosseder. Wenn dies gelingt, dann sei wenigstens kurzfristig der Betrieb der VHS gesichert, erklärte Hochholzer-Ulrich. »Bis 2012 schaffen wir es. Was 2013 ist, wissen wir allerdings nicht«, sagte sie in Richtung des zweiten Unterhachinger Bürgermeisters Alfons Hofstetter. Es sei nicht in der Absicht der Gemeinde, die VHS an den Rand zu drängen, beschwichtigte dieser und ergänzte: »Die Zukunft der VHS ist gesichert. Wir versichern, dass wir die VHS nicht untergehen lassen.« Nun will die VHS-Leitung auch noch das grundsätzliche Modell der kommunalen Finanzierung in Unterhaching überprüfen. Denn laut dem Vorsitzenden des Bayerischen Volkshochschulverbands Heinz Eisfeld, gäbe es dafür grundsätzlich drei Möglichkeiten: Die Finanzierung durch einen Festbetrag, eine Fehlbedarfsfinanzierung oder eine vertragliche Regelung mit der Gemeinde. Angesichts der derzeitigen Schwierigkeiten in Unterhaching riet er zu einer vertraglichen Festlegung der Förderung analog zu den Vereinbarungen der Volkshochschulen SüdOst.
aba
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