Da freut sich der Osterhase

Zentrum . Das Osterei von manchen leise belächelt, hat als Kult- und kunstgegenstand viele Epochen überlebt. Eine Sage der Huzulen weissagt: Solange der Brauch des Eierverzierens lebendig bleibt, so lange bleibt auch das Ungeheuer des Bösen angekettet, lockert sich diese, so lockern sich auch die Ketten...

Deshalb zeigen auch in diesem Jahr wieder 45 „Egg“-Künstler, vom 6. bis 8. April, die unterschiedlichsten Techniken des Eier verzierens, bei der Ausstellung „Ei art 2001“ im Forum der Technik. Der rote Faden reicht von Brauchtumsmalerei aus Bayern, Böhmen und Russland über tradierte Klosterarbeiten, Salzburger Gebetseier, geschnitzte Lämmer aus Oberammergau bis zu beschlagenen Eiern aus Ungarn. (Diese Tradition führt bis zum Mittelalter zurück: Junge Hufschmiede wollten ihren Liebchen zeigen, dass sie auch fein mit den Händen umgehen können.) Weiter geht es mit der Miniaturmalerei der flämischen Schule und aus der Renessaince bis hin zur feinsten Filigrantechnik, originellen und besinnlichen Kunstobjekten, überlieferte venezianische Pestmasken en Miniatur auf Ei, Zeiteier, Graphische und konstruktive Arbeiten, Art mix und behütete „Schlafmützeneier“ aus Maschee und vielem mehr.

Bereits im 17. Jahrhundert war es die Sitte feiner Leute, künstlerisch hochwertige Eier oder deren Nachbildung , aus Edelmetall und anderen Materialien, zu verschenken. Ludwig XV. ließ Ostereier von bekannten zeitgenössischen Malern bemalen. Die Hofjuweliere schufen eierförmige Kostbarkeiten aus Silber, Gold und Glas. Als die Tochter des preussischen Königs Friedrich Wilhelm III. , nach ihrer Heirat mit Zar Nikolaus I., nach Rußland kam, lernte sie diese Eier kennen und schickte sie zu Ostern ihrer Familie. Der Brauch des Eier verschenkens war geboren! (Mehr zur Geschichte des Ostereis im Innenteil!). Geöffnet ist Freitag von 13 bis 20 Uhr und Samstag/ Sonntag von 10 bis 18 Uhr.

Artikel vom 05.04.2001
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