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Gemeinderat diskutiert noch
Brunnthal · Ganztagsschule
Brunnthal · Der Brunnthaler Kulturausschuss und die Vollversammlung des Gemeinderates haben einstimmig beschlossen, die Möglichkeit einer Einführung der gebundenen Ganztagesschule in der Kommune zu prüfen. Hier könnten Kinder an den Wochentagen bis 15.30 Uhr in der Schule betreut werden. Zudem sollen während der Unterrichtszeiten musische und sportliche Aktivitäten stattfinden.
Für die Erarbeitung eines Konzepts soll ein Arbeitskreis gegründet werden, der aus Vertretern der Grundschulleitung, des Elternbeirates und des Gemeinderates zusammengesetzt sein wird. Aufgrund dessen Ergebnisse entscheidet der Brunnthaler Gemeinderat, ob und wann eine Bewerbung beim bayerischen Kultusministerium erfolgt. Erwogen wird, die Ganztagesschule möglicherweise bereits zum nächsten Schuljahr in Brunnthal einzuführen. Anstelle der heute rund 120 Kinder in Mittagsbetreuung und Hort könnte das Ganztageskonzept dann auf rund 180 Kinder in Brunnthal und den Ortsteilen ausgeweitet werden. Zu Beginn würde je Jahrgangsstufe eine Klasse einbezogen. Auf rund 6.000 Euro werden die Zusatzkosten pro Jahr beziffert – rund 1.000 Euro davon würde der Freistaat beisteuern. Der Rest wäre »Gemeindesache«. Eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Entlastung von Familien mit schwierigem sozialem Hintergrund und niedrige Kosten - das sind die Hauptansatzpunkte des Konzepts »gebundene Ganztagesschule«, welche Schulleiterin Claudia Lehmann und Elternbeirätin Katja Tombröck-Söll den Räten präsentierten.
- Brunnthal · Projektabsage
Artikel vom 17.11.2010: Keine Ganztagesklasse für Brunnthal
Apropos Kosten: Anders als beim Hort würden Kosten für die Eltern nur beim Mittagessen anfallen. Die Zusatzangebote im musischen, künstlerischen und sportlichen Bereich wären dagegen kostenfrei. Probleme mit dieser Praxis sah aber der Rat. »Wir müssen darauf achten, dass zwischen Hortkindern und solchen in der Ganztagesschule keine Ungerechtigkeiten entstehen«, warnten CSU-Rätin Christine Schulz und ihre SPD-Kollegin Anouchka Andres. Zudem kritisierten sie, dass sich etwa berufstätige Mütter wegen des fehlenden Ferienbetreuungsangebotes bei der Ganztagesschule zwangsläufig weiter für den Hort entscheiden müssen. »Eine Schwachstelle im Konzept«, so der Tenor im Rat. Zudem wurden Befürchtungen laut, die notwendigen Fachkräfte für das »Rahmenprogramm« im musischen oder sportlichen Bereich könne schwer zu requirieren sein.
Viele Übungsleiter in den Vereinen fielen schon deshalb weg, weil sie berufstätig seien und nachmittags nicht zur Verfügung stünden.
Ebenso das von der Schulleitung avisierte Modell, nur pädagogisch voll ausgebildetes Betreuungspersonal einzusetzen, bereitete den Räten angesichts der schwierigen Personalsuche in diesem Bereich Kopfzerbrechen.
Auch kam nicht gut an im Gemeinderat, dass anstelle der heute in Hort und Mittagsbetreuung üblichen, flexiblen Abholpraxis für die Eltern ein festes Zeitkorsett entstünde. Der Arbeitskreis hat also viel zu tun.
ReB
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