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Schutz vor Wohnungseinbrechern
München · „Rosi“ klärt auf
Alexandra Schmeitz, Polizeihauptkommissarin vom Polizeipräsidium München. Foto: Privat
München · An die 1.000 Wohnungseinbrüche hat es vergangenes Jahr in München gegeben. Die meisten davon im Herbst. Tipps zum Schutz vor Dieben und Einblicke in die Münchner „Einbrecherszene“ gibt Alexandra Schmeitz vom Polizeipräsidium München.
Münchner SamstagsBlatt: Von Oktober bis Februar steigt die Zahl der Einbrüche in München rapide an. Haben Sie dafür eine Erklärung?
Alexandra Schmeitz: Hier nutzen die Täter die Abwesenheit der Leute und zugleich die einbrechende Dunkelheit aus.
Münchner SamstagsBlatt: Sind bestimmte Stadtviertel mehr betroffen?
Alexandra Schmeitz: Wir konnten bislang keine Schwerpunkte feststellen. Die Einbrüche verteilen sich auf den Landkreis als auch auf die Stadt.
Münchner SamstagsBlatt: Dann liegt die Konzentration der Einbrüche nicht auf wohlhabende Stadtteile?
Alexandra Schmeitz: Es ist schon so, dass mehr Einfamilienhäuser oder Doppelhaushälften betroffen sind. Aber die befinden sich sowohl in Bogenhausen wie auch in Höhenkirchen. Natürlich werden manche Wohngegenden bevorzugt, weil es dort mehr frei stehende Häuser gibt.
Münchner SamstagsBlatt: Heißt das, Bewohner von Mehrfamilienhäusern bleiben eher verschont?
Alexandra Schmeitz: Nein, die Täter von Dämmerungswohnungseinbrüchen brechen auch in Mehrfamilienhäuser ein. Dies sind dann aber meist kleinere Wohneinheiten.
Münchner SamstagsBlatt: Tür abschließen und Fenster zu. Reicht das?
Alexandra Schmeitz: Das ist schon ein guter Hinweis. Natürlich kann man noch viel mehr machen. Dazu gehört auch eine gute Nachbarschaft pflegen. Gerade in der Urlaubszeit sollte man jemanden beauftragen, der die Post leert. Auch eine Zeitschaltuhr kann sehr nützlich sein.
Münchner SamstagsBlatt: Viele Einbrüche wurden in der Vergangenheit von Reisenden ethnischer Gruppen verübt. Stimmt das?
Alexandra Schmeitz: Ja, das stimmt. Wir stellen fest, dass viele Täter aus dem osteuropäischen Raum kommen. Dafür reisen sie extra an. Aber es gibt genauso die ortsansässigen Kriminellen, die Einbrüche ausüben.
Münchner SamstagsBlatt: Wie bereitet sich die Polizei auf den Herbst vor?
Alexandra Schmeitz: Wir haben unsere eigenen Überwachungsmaßnahmen. Natürlich setzen wir verstärkt uniformierte Polizisten ein. Auch Hunde und Pferde sind mehr im Einsatz.
Münchner SamstagsBlatt: Wenn es zum Einbruch gekommen ist. Wie soll das Opfer sich verhalten?
Alexandra Schmeitz: Am besten sofort bei der Polizei anrufen und warten bis die Kollegen da sind. Später kommt dann die Kripo zur Spurensicherung dazu. Und wenn möglich, nichts anfassen.
Münchner SamstagsBlatt: Führt die Polizei auch Informationsveranstaltungen in den Stadtteilen durch?
Alexandra Schmeitz: Wir haben Beratungsstellen, wie unser Präventions- und Opferschutzkommissariat. Außerdem gibt es „Rosi“, ein rollendes Sicherheitsmobil. Damit gehen wir auch in die Stadtteile und führen Sicherheitstechniken vor.
Münchner SamstagsBlatt: Wo kann ich mich als Bürger informieren?
Alexandra Schmeitz: Einfach bei unserem Kommissariat 105 unter der Telefonnummer 29 10 44 44 anrufen. Dort kann man sich beraten, aber auch Termine geben lassen oder fragen, wann „Rosi“ wieder unterwegs ist. Von Sofia Delgado
Tipps der Polizei
Verstecken Sie keine Schlüssel im Bereich Ihres Hauses! Täter kennen diese
Verstecke.
Verschließen Sie alle Türen und Fenster auch bei kurzer
Abwesenheit! Gekippte Fenster sind „offene Fenster“ und von Einbrechern
leicht zu öffnen!
Sperren Sie Ihre Wohnungstüre zweimal ab!
Bewahren Sie nur wenig Bargeld und Wertsachen zu Hause auf und lassen
Sie diese Gegenstände nicht offen herumliegen!
Vermeiden Sie Tatanreize
durch fehlende Beleuchtung, überquellende Briefkästen oder ständig geschlossene
Rollos. Licht wirkt auf Täter abschreckend! Sorgen Sie für ausreichend Beleuchtung
im Haus und/oder auf Zufahrtswegen.
Bitten Sie bei längerer Abwesenheit
Ihre Nachbarn, Ihre Wohnung zu beaufsichtigen! Nachbarn helfen Nachbarn!
Sollten Sie verdächtige Personen oder Fahrzeuge in Ihrem Wohnbereich feststellen, scheuen Sie sich nicht, die Polizei über die Notrufnummer 110 umgehend zu verständigen.
Die Fachdienststelle für Prävention und Opferschutz (K 105) gibt Tipps, wie man sich durch einfache Verhaltensregeln schützen kann (Tel. 089/29 10-44 44). Auf Wunsch gibt es zu sicherheitstechnischen Fragen vor Ort oder telefonisch, Tel. 089/29 10-34 30 eine individuelle und kostenlose Beratung der Fachleute.
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