JKW kämpft seit Jahren mit baulichen Mängeln

Unterhaching · Trotz guter Arbeit gibt es Probleme

Spielerisch präsentierten die Pädagoginnen Julia Mumme (re.) und Jasmin Kocijan Arbeit und Leben in der JKW Unterhaching. Foto: ReB

Spielerisch präsentierten die Pädagoginnen Julia Mumme (re.) und Jasmin Kocijan Arbeit und Leben in der JKW Unterhaching. Foto: ReB

Unterhaching · Eine durchaus zufriedene Bilanz der eigenen Kinder- und Jugendarbeit zogen die Verantwortlichen der Jugendkulturwerkstatt und des Pädagogischen Mittagstisches in Unterhaching für das abgelaufene Kalenderjahr.

Allerdings mischten Leiterin Claudia Lang und ihre Mitarbeiter durchaus reichlich Kritik an den baulichen Zuständen der Einrichtung an der Oskar-von-Miller-Straße 9 in ihre Bilanzausführungen. »Ihre Kritik ist bei uns angekommen und wir werden uns mit dem Thema eingehend befassen«, versprachen die an diesem Abend reichlich erschienenen Mitglieder des Unterhachinger Gemeinderates. Die Gemeinde steht hier im Fokus, ist bei der vom Kreisjugendring München-Land getragenen Einrichtung mit 40 Prozent neben dem Staat der größte Zuschussgeber – Elternbeiträge finanzieren das Gesamtkonstrukt zu 20 Prozent.

Stolzes Programm präsentiert

Zufrieden können die Macher auf die Zahlen sein: Rund 125 Kinder aus den beiden Grundschulen Unterhachings (Fasanen- und Jahnstraße) nutzen aktuell die Angebote des Pädagogischen Mittagstisches. Beim Mittagstisch beginnt die Betreuung nach Ende der Unterrichte werktags bereits um 11 Uhr und dauert vier Stunden. Nach dem gemeinsamen Essen besteht für die Grundschüler die Gelegenheit, fachlich betreut ihre Hausaufgaben zu erledigen. Danach findet freies Spiel statt. »Hier kann sich jeder nach Herzenslust bewegen und frei entscheiden, was und wo er spielen möchte. Insgesamt 12 MitarbeiterInnen kümmern sich um die Kleinen. Das Angebot der Jugendkulturwerkstatt richtet sich schwerpunktmäßig an die 11- bis 15-Jährigen aus der Gemeinde und wird ebenfalls stark frequentiert – ein pädagogisches Dreierteam kümmert sich um die jungen Gäste – meist Stammbesucher.

Es gibt Standardangebote vom Café bis Chill-Out, vom Medienraum bis zur Disco. Dazu kommen Bildungsangebote, kreative oder musische Möglichkeiten vom Tanzkurs oder der Band – dazu Tages- oder Ferienfahrten. Im Interviewstil stellte das pädagogische Team mit Julia Mumme, Jasmin Kocijan und Philipp Zankl das Spektrum der Jugendkulturwerkstatt vor Einrichtungsleiterin Claudia Lang ist seit den Anfangstagen des Mittagstisches in Unterhaching an Bord. Sie erklärt: »Dass wir hier vor Ort nicht den besten baulichen Zustand haben, das war schon mein Statement von vor zehn Jahren. Aber man könnte diese Aussage auch ein Jahrzehnt später eins zu eins übernehmen – sie hat nichts an Aktualität verloren.« Lange Mängelliste reklamiert

Man habe zwar in den letzten Jahren mit neuer Küche, dem Roten Haus und durch einige fröhliche Wandanstriche auch Positives erfahren, aber es bestünden weiter »große Baustellen«. Ihre Kritik machte Lang insbesondere an den Zuständen im Außenbereich der Einrichtung fest. »Der Garten offenbart sich je nach Witterung als harte Ackerlandschaft oder als Seenplatte«, stellte Lang fest. Zudem fehle eine geeignete Hecke als Sichtschutz –um die aufgrund des Besucherklientels sensible Einrichtung auch nach außen hin zu schützen und abzugrenzen. Dadurch sei das Außengelände »kaum nutzbar«. Trotz einiger Ortsbegehungen mit Verwaltung und auch Bürgermeister sei noch nichts Entscheidendes passiert. Die Zustände hatten sie unter ihre MitarbeiterInnen auch eigens auf einer aussagekräftigen »Problemfotowand« porträtiert. »Wir haben tolle Kinder und Jugendliche«, ergänzte auch Pädagogin Julia Mumme. »Wir sind im Winter sehr gut besucht – allerdings spüren wir im Sommer auch aufgrund der nicht so geeigneten Freiflächen die Konkurrenz von Landschaftspark und Freibad deutlich!«

Sanierungen tun dringend Not

Lang wie Mumme zeigten zwar Verständnis für die auch in Unterhaching durchaus angespannte kommunale Kassenlage. »Aber die notwendigen Nachbesserungen müssen passieren und werden auch nicht billiger«, so ihr Tenor. Lang wollte zudem wissen, ob die pädagogische Arbeit vor Ort noch gefragt sei. »Natürlich!« formulierten die Mitglieder des Gemeinderates ein klares Bekenntnis. Auch werde man sich um eine Lösung im Außenbereich bemühen. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass der Freibereich dann einige Wochen gesperrt werden müsse. Ein Umzug in eine neue Einrichtung etwa an der Stumpfwiese sei aber laut Teamleiter Philipp Zankl bislang »überhaupt nicht erörtert worden«.

ReB

Artikel vom 09.02.2011
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