Im Herzen von Neuperlach gefordert

Neuperlach · Neues Bürgerbüro?

Neuperlach · Jeder Bürger kennt es und schiebt es möglichst lange vor sich her: der Gang zum Kreisverwaltungsreferat (KVR), um sich an- oder umzumelden, einen Personalausweis oder Reisepass zu beantragen oder Urkunden beglaubigen zu lassen. Immerhin kann man diese Aufgaben in der Orleansstraße 50 am Ostbahnhof erledigen. Ist das für gesunde Neuperlacher nur ein Katzensprung, wird es für Ältere oder Mobilitätseingeschränkte oft zu einer fast unlösbaren Aufgabe.

Für sie fordert der AWO Ortsverein Neuperlach (OV Neuperlach) ein KVR-Bürgerbüro am Hanns-Seidel-Platz, selbstredend behindertengerecht. Denn »Ziel einer bürgernahen, modernen Verwaltung ist und muss es sein, dort Bürgerbüros einzurichten, wo auch der Großteil der Menschen wohnt und arbeitet, also in Neuperlach selbst«, argumentieren Erich Meyer und Georg Prinz vom OV Neuperlach. Der Stadtbezirk gehöre zu den größten Münchens, betonen sie weiter. »War früher das Bürgerbüro schon fälschlicherweise an der weit entfernten Pfälzer-Wald-Straße (Ramersdorf) untergebracht, wurde es auf Verlangen und teilweiser Berücksichtigung der Bürgerinteressen in ein Haus in der Orleansstraße 50 verlegt«, schreiben Meyer und Prinz. Sie räumen ein, dass dieses Büro mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen ist und die neuen Öffnungszeiten zur Verkürzung von Wartezeiten geführt hätten. Aber es bliebe problematisch für Ältere, Behinderte mit/ohne Rollstuhl, Rollator oder Gehhilfe und für Mütter mit Kinderwagen. Besonders wenn Rolltreppen und Lift ausfallen. Dann sei ein fälliger Termin nur mit Hilfe von Taxi, Familie, Freunden oder Nachbarn einzuhalten.

Daher solle das Fernziel eines Bürgerbüros im neuen Kulturhaus bereits jetzt durch die baldige Eröffnung eines KVR-Bürgerbüros am Hanns-Seidel-Platz gesichert werden. »Kurzfristig könnten genügend Versicherungen oder die LVA Räumlichkeiten frei machen, wenn die Stadt München wolle«, sagt Prinz. Im neuen Bürgerhaus »wäre letztmalig die Möglichkeit gegeben, den Bürgerwünschen entgegenzukommen«, betont er. Das solle jetzt ins Auge gefasst werden, bevor »gute Vermietbarkeit an kommerzielle Nutzer Vorrang vor Bürgernähe gewinnt«. Das sah der Bezirksausschuss Perlach Ramersdorf genauso und leitete den Antrag einstimmig an die Stadt weiter.

aha

Artikel vom 16.03.2011
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