Komplexer Vortrag von Professor Felix Tretter

Garching · »Dämonen des Bewusstseins«

Hochschulpfarrer Markus Hepp, der Referent und Gabriele Malek von der Bücherei. Foto: VA

Hochschulpfarrer Markus Hepp, der Referent und Gabriele Malek von der Bücherei. Foto: VA

Garching · Mehr als 80 Interessierte erschienen in der Stadtbücherei Garching, um sich das Referat »Dämonen des Bewusstseins« von Prof. Dr. Dr. Dr. Felix Tretter anzuhören. Tretter widmete sich am Münchner Max-Planck-Institut für Psychiatrie der experimentellen Hirnforschung, ist Mitbegründer der Bayerischen Akademie für Suchtfragen.

Er arbeitet als Chefarzt am Bezirkskrankenhaus Haar und lehrt als Professor an der LMU München. Durch zahlreiche Veröffentlichungen gilt er international als Koryphäe seines Faches.

An diesem Abend gab er einen Überblick über einige der wichtigsten Strömungen der Sucht- und Wahrnehmungspsychologie. Ein wissenschaftlich hochkomplexer Vortrag, dem das gebannte Publikum dennoch zwei Stunden aufmerksam folgte. Die klar untergliederte und von Dias aufgelockerte Vorlesung gab die Möglichkeit zu Zwischenfragen, wovon reger Gebrauch gemacht wurde. Die Moderation hatte Hochschulpfarrer Markus Hepp übernommen. Mit seiner mitreißenden Art und einer guten Portion Humor gelang es Tretter, die schwierige Materie locker zu präsentieren, ohne dabei flach zu werden.

»Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.« Dieses Zitat von Ludwig Wittgenstein zog sich wie ein roter Faden durch den Abend. Tretter versuchte zu verdeutlichen, dass Geist und Bewusstsein nur von einer multidisziplinären Perspektive aus betrachtet werden können.

In diesem Zusammenhang propagierte er den Begriff »Neurophilosophie« im Unterschied zur reinen Neurobiologie, die alles nur rein messbar erklären möchte. Tretter stellt sich hingegen die Frage, in wieweit sich psychische Prozesse überhaupt wissenschaftlich beschreiben lassen.

Die zentrale Aussage: »Psychologie ist weit mehr als nur die messbaren Nervenaktivitäten und lässt sich nicht nur auf reine Gehirnbiologie reduzieren.«

Artikel vom 20.04.2011
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