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München · „Es war Sonnenfinsternis, ein großes Fest am Land, tage lang ein Hinfiebern auf den einen dunklen Moment. Freilich gab es genügend Herrschaften, die über all die langen Stunden so wenig mit ihrer Energie haushalten konnten, dass sich Umnachtung einstellte – lange und wiederkehrend, noch vor der Verfinsterung. Thorben aus Ramersdorf war einer von ihnen.…
… So kam es, wie es kommen musste, er sprang von der Scheune, ein flaches Dach, doch nicht flach genug, um seinem Mittelfußknochen ein ungebrochenes weiteres Dasein zu ermöglichen. Sprung. Sanka. Finsternis aus dem Spitalfenster. Nordseite. Direkte Sonne unmöglich. So hat der liebe Thorben aus Ramersdorf eines im Leben verpasst: Die vollkommene Dunkelheit.
- München · Selbst entscheiden – bis zuletzt
Artikel vom 26.05.2011: Patientenverfügung: Was man darüber alles wissen muss - München · Zum Thema: Selbst entscheiden – bis zuletzt
Artikel vom 26.05.2011: Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Heike Woschée: „Mit der Bauchweh-Entscheidung nicht die Angehörigen belasten.”
Was ein Glück war, zuerst wenigstens, denn so ermöglichte ihm die Natur ein Schnippchen: Es erhellte sich der Gedanke in ihm, beim kommenden Fest, lassen wir's an Sonnwend stattfinden, an diesem keltischen Datum und fortan für alle Zeit einen Helm zu tragen, um die müden Beinknochen zu schützen. So begab es sich, dass sich der Sonnenstand wendete, die Tage kürzer, die Nächte länger, und in eben jener ersten längeren Nacht geschah es dann auch: Ein glühender Nagel durchbohrte des Thorbens Fuß. Thorben war immer ein naturreligiöser Mensch gewesen, aber an diesem Tag spürte er die Kraft des Feuers, genauer: die Kraft des Lagerfeuers, das Bauabbruchbretter verbrannte und die ihnen verinnerlichten Nägel zum Glühen brachte und zu einem Haufen verformte, der förmlich danach schrie, über ihn zu springen, Thorben spürte die Kraft der Urgewalt glühender Eisennägel wie nie zuvor. Schließlich hatte sich gerade einer durch seinen Rist gebohrt. Den Gestank von verbranntem Fleisch werden ihm die anwesenden restlichen Naturgläubigen für ihr dinkelgesäuertes Leben nicht verzeihen. So begab es sich, dass sie fortan nicht mehr mit ihm sprachen.
Das scherte den Thorben aus Ramersdorf reichlich wenig, sprach er doch selbst schon genug. Wenn er nicht sprach, dann dachte er, und wer ihn kannte, der wusste: Jetzt hat wieder ein Gedanke gefunkt vor lauter Geistesblitz. Wer ihn nicht kannte, der konnte dies wenig später als Vortrag hören. Ihm Rahmen des Vortrags ließ der Thorben dann auch schnell verlauten, dass er eine Patientenverfügung hat und Organspender sei. Empfehlen könne er: Niere, Herz, Haut, Kleinteile. Vom Gehirn würde er abraten. Die Augen allerdings könne er uneingeschränkt empfehlen, es sei der besondere Blick, den sie ermöglichen. Dann wurde es dunkel.”
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