Die Wiederentdeckung des Liberos

Spieldebüt für den TSV 1860 München III. Foto: A. Wild

München · Für die Chronisten der Klubgeschichte des TSV 1860 München gab es am Sonntag ein historisches Datum zu notieren. Die Amateurherrenmannschaften des TSV 1860 München III und IV debütierten im weiß-blauen Trikot in einem Freundschaftsspiel gegen den Münchner Traditionsverein BSC Sendling 1918.

Löwen-Herrenspielleiter Arnold Geißler hatte für das Testspiel-Debüt seiner Elf einen Gegner eingeladen, der auf ein traditionsreiches Stück Münchner Fußballgeschichte zurückblicken darf. Im Jahr 1920 wurde der Ballspielclub (BSC) München als Arbeitersportverein gegründet. 1922 und 1923 feierte der Verein den Gewinn der Süddeutschen Meisterschaft im Arbeiterfußball. Damals spielte man noch auf der Theresienwiese unterhalb der Bavaria. Im Jahr 1948 schloss sich der BSC mit der 1918 gegründeten SpVgg Sendling zum BSC Sendling 1918 zusammen. Zwischen 1954 und 1958 gehörte der Klub der 1. Amateurliga Südbayern, der damals höchsten Amateurklasse an. Zwischen 1972 und 1974 spielte der Verein zwei Jahre in der Bayernliga. Heute ist der BSC Sendling 1918 mit seiner 1. Mannschaft in der Kreisklasse München anzutreffen.

5:0 für die neu formierte Löwen-Herrenmannschaft III hieß es nach 90 Minuten auf dem Kunstrasenfeld an der Grünwalder Straße 114. Rund 80 Zuschauer verfolgten die Testspielpremiere des künftigen A-Klassisten. Wolfgang Vogt, Patrick Schneider (je 2) und Stefan Spitzweg erzielten die ersten Tore in der Geschichte des TSV 1860 München III, bei dem Boulevard-Reporter Oliver Griss lautstark dirigierend als Libero alter Schule auftrat. Das Vorspiel der vierten Mannschaft gegen den BSC II endete mit 6:2 Toren für Sendling.

Artikel vom 25.07.2011
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