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Da schau her! Albrecht Ackerland zum Münchner SamstagsBlatt über „Bufdis”
München · Zum Thema der Woche: Bundesfreiwilligendienst
München · Das Schöne ist: Wir haben keine Wehrpflicht mehr. Kein junger Mensch zwischen Schule und Leben steht plötzlich vor der seltsamen Pflicht, bedingungslos einem seltsam machtgierigen Typ Gehorsam zu leisten. So zumindest ist mein Bild von der Bundeswehr. Es ist ein wenig fundiertes Bild. Ich war da nicht drin.
Schlagen Sie mich meinetwegen dafür, für meine pauschale Meinung und für meine Zivizeit. Für das Zivi-Sein aber stehe ich, es war eine meiner besten Zeiten im Leben. Nicht, weil ich so wenig zu tun hatte. Ich hatte zur gleichen Zeit Freunde bei der Bundeswehr, die haben von oben den Befehl bekommen, zu warten, bis Schichtwechsel ist. Und wieder begann ein Feierabend ohne einen erfüllten Tag. Ich hatte auch andere Freunde bei der Bundeswehr, die mich geschimpft haben und mich eines Besseren gelehrt, dass dort auch Gutes geschehen kann. Katastrophenhilfe. Geförderte Studien. Aber die meisten Soldaten, die ich getroffen habe, waren eben: Soldaten. Getrimmt zum Gehorsam. So, und jetzt Schluss mit meiner unqualifizierten Kritik. Ich habe schließlich nicht gedient.
- München · „Keiner kennt sich richtig aus“
Artikel vom 04.08.2011: Bundesfreiwilligendienst: In München fehlen Bewerber - München · Bundesfreiwillige: Ab 1. September ohne Krankenversicherung?
Artikel vom 04.08.2011: „Staat hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. So seh ich das!“, von Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Heike Woschée
Halt, stopp. Natürlich habe ich gedient, nein, besser, mein Verweigern hat anderen Menschen mittelbar und mir unmittelbar zu einem schöneren Leben verholfen. Ich durfte in einem Bürgerhaus, wo Zweijährige nasebohrten und Zweiundachtzigjährige mit einem Computer umgehen lernten, all die und alle dazwischen kennenlernen. Für sie den Hof kehren, die Lichtschalter reparieren. Und immer wieder dazwischen ein Pläuschchen halten, Rat bekommen von den Zweijährigen. Von den Zweiundachtzigjährigen sowieso, wenn sie mir Zwanzigjährigem nicht gerade den Hof machten. Es war eine traumhafte Zeit.
Wenn ich mir vorstelle, dass heute junge Menschen zu einem Stück weniger gezwungen werden, dann freut mich das ungemein. Aber im nächsten Moment macht‘s mich traurig. Ich damals, ich weiß nicht, ob ich etwas freiwillig getan hätte. Rückblickend würde ich‘s bereuen, aber wer weiß das als junger Kerl schon. Ist ja auch sein gutes Recht. Aber ohne Zwei- und Zweiundachtzigjährige, ohne das Lichtschalterreparieren und Siphonflicken: Mir würde wirklich etwas fehlen. Auch wenn man für eine Zeit den seltsamsten aller Titel trägt: Bufdi sein wird niemand je vergessen. Im schönen Sinn. Und ganz ohne Gehorsam.
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