Kathi Schwartz nimmt am Österreich-Ring-Rennen teil

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Auf der Überholspur

Kathi Schwartz aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist mit ihrem Motorrad immer auf der Überholspur unterwegs.	Foto: Privat

Kathi Schwartz aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn ist mit ihrem Motorrad immer auf der Überholspur unterwegs. Foto: Privat

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · »Mut, Körperbeherrschung, vor allem Spaß« würden zu ihrem Hobby einfach dazugehören, sagt Kathi Schwartz. Die junge Motorrad-Rennfahrerin ist heuer beim ADAC Junior Cup in ihre dritte Saison gestartet.

Sie bringt auch die nötige Portion Leidenschaft für den schnellen Sport mit. In der kommenden Woche, vom 19. bis 21. August, wird sie beim Österreich-Ring ihr Können unter Beweis stellen. Spannend wird dieses Rennen vor allem auch deswegen, weil die Strecke nach aufwendigen Umbauarbeiten in diesem Sommer wieder offiziell eingeweiht wurde.

Die Liebe zum Motorradfahren wurde ihr gleichsam in die Wiege gelegt. »Ich bin praktisch im Beiwagen aufgewachsen«, erzählt Kathi Schwartz. Der Vater der 19-Jährigen erweiterte seine Moto Guzzi, als sich der Nachwuchs ankündigte, um einen Beiwagen. Und schon bald fuhr die nun dreiköpfige Familie mit dem Gespann nicht nur Touren, sondern auch in den Urlaub. Später wurde Kathi zur begeisterten Sozia des Vaters auf dessen Yamaha-Motorrad. Fragen über Fragen rund um die Maschine prasselten auf Egbert Schwartz ein, seine Tochter verfolgte Motorrad-Rennen im Fernsehen, machte den Führerschein für Motorräder bis 125 Kubikzentimeter Hubraum und nahm schließlich an einem Einsteiger-Training teil. Doch das Üben allein reichte ihr bald nicht mehr. »Ich habe gemerkt, dass ich Rennen fahren will«, sagt Kathi. Wie die kleine, zierliche und ruhige Motorradfahrerin sind auch die anderen Frauen die Minderheit unter den Teilnehmern des Junior Cups, akzeptiert werden sie indes problemlos. »Warum sollten Frauen das nicht machen?«, fragt Kathi schlicht. Auch ihr Freundeskreis hat kein Problem mit ihrem Hobby, im Gegenteil: »Sie sind stolz auf mich.« Die Mutter, selber nur Sozia, hat unterdessen ihre Ängste um die Tochter abgelegt. Für leichtsinnige Aktionen wirkt Kathi Schwartz auch viel zu besonnen.

Sich auf der Strecke mit anderen im Zweikampf zu messen, macht für sie aber schon einen ganz erheblichen Reiz des Rennens aus. Zunächst jedoch geht es darum, »einen guten Start hinzulegen und möglichst viele Leute zu überholen«, erzählt die 19-Jährige mit glänzenden Augen. Sie hält sich mit Joggen, dem Heimtrainer, Rad fahren im Wald und Krafttraining für ihr Hobby fit. Dies hat sogar ihre Berufswahl beeinflusst, Kathi macht gerade eine Ausbildung zur Sport- und Gesundheitsberaterin. Weil der Motorradsport eine nicht nur mentale, sondern auch körperliche Fitness voraussetzt und ein Fahrer somit zwangsläufig nicht am Thema Gesundheit vorbeikommt.

Allerdings auch nicht am Thema Finanzen. Die Trainings und die Fahrten zu den Rennen, sei es nun auf dem Nürburgring, Sachsenring oder Österreichring, kosten eine Menge Geld. Und so freut sich Kathi Schwartz über jeden noch so kleinen Sponsor. »Ein paar habe ich in Höhenkirchen-Siegertsbrunn«, ist die Auszubildende dankbar für die Unterstützung. Angst vor Knochenbrüchen hat sie übrigens nicht mehr. Mit dem Motorrad auf der Straße zu fahren, ist der Höhenkirchnerin aber zu gefährlich. Autofahrer, welche die einspurigen Motorräder allzu leicht übersehen könnten, böten wesentlich schlechtere Bedingungen für sicheres Fahren als reine Rennstrecken, findet Kathi Schwartz. Wer sie in Aktion erleben möchte, findet in ihrem Internetauftritt kathischwartz.weebly.com die Termine ihrer nächsten Rennen. Ka

Artikel vom 16.08.2011
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