Grüß Gott! Die Ferien sind vorbei und alles geht wieder seinen geregelten Gang, die Kleinen in die Schule und die Großen in die Arbeit. Viele von Ihnen waren vielleicht im Urlaub, also quasi als Tourist unterwegs. Man fühlt sich selbst ja gar nicht mehr als solcher, wenn man in ein anderes Land reist.
Hoamat Bayern Die Kolumne von Markus Wasmeier
Hoamat Bayern Die Kolumne von Markus Wasmeier Infos und Tipps: Was gibts Neues im Markus Wasmeier Freilichtmuseum, in Brunnbichl am Schliersee?
Oft möchte man auch als solcher gar nicht erkannt werden. Das sind doch die mit den weißen Socken in den Sandalen, mit der Landkarte und dem Fotoapparat in der Hand. Auch denkt man über das Reisen selbst gar nicht mehr so nach, wichtiger ist heutzutage das Wohin. Muss man über die Berge in benachbarte Länder, dann fährt man mit dem Auto über einen Pass, oder durch einen Tunnel. Will man weiter weg, dann fliegt man einfach und nimmt eventuell vor Ort ein Auto, wenn man im Sinn hat, die Umgebung zu erkunden. So einfach ist das. War es aber nicht immer.
Das Reisen geht weit in unserer Geschichte zurück. Anfangs gab es noch unfreiwillige Gründe dafür: Suche nach Nahrungsplätzen oder Wasser, oder aber Naturkatastrophen ließen Menschen zu Reisenden werden. Schon im alten Ägypten und anderen Hochkulturen gab es Wallfahrten zu verschiedenen Tempeln. Weitere Reiseanlässe waren zum Beispiel auch der Fernhandel. Bald entwickelte sich in Europa ein reger Wallfahrtstourismus. Entlang der Pilgerwege und an verkehrstechnisch günstig gelegenen Orten, wie zum Beispiel an Häfen, entstanden Handelszentren, die wiederum Handelsreisende anlockten.
In der Entwicklung der Reise, also des Tourismus, gab und gibt es starke regionale Unterschiede. Beim Alpinismus, der im 19. Jahrhundert bei uns stärker einsetzte, wurden von allen möglichen europäischen Bergsteigern Gipfel erklommen, zu deren Besteigung die Einheimischen gar keinen Anlass sahen. Aber das kennen wir nur noch aus Erzählungen. Manch einer erinnert sich vielleicht noch, wie schwer es in Deutschland und Österreich nach dem zweiten Weltkrieg war, überhaupt zu reisen. Die Zonengrenzen der alliierten Besatzungszonen waren für die Mehrheit der Bevölkerung nicht zu durchbrechen. Anfang der 50er Jahre setzten dann aber, zumindest in Westdeutschland, Reisemöglichkeiten für alle Bevölkerungsschichten ein, weil auch aufgrund der sozialen Entwicklung die Freizeit zugenommen hatte.
Es gibt so viele verschiedene Arten von Tourismus mir ist der sanfte Tourismus, also der nachhaltige, die liebste Art von Tourismus. Das ist eine Form des Reisens, der die folgenden drei Punkte verfolgt:
- 1. So wenig wie möglich der bereisten Natur zu schaden,
- 2. Die Natur möglichst intensiv und ursprünglich zu erleben,
- 3. Sich der Kultur des bereisten Landes anzupassen.
Das würde jetzt für Touristen in unsere Bundesländer bedeuten: 1. Das Edelweiß bleibt, wo es ist, auch wenn Sie 2. vorher nackert durch einen Gebirgssee geschwommen sind, um barfuß auf den Berg zu kraxeln, wo es wächst, und 3. wir verstehen auch, was gesagt wird, wenn nicht krampfhaft versucht wird bayrisch zu reden.
Nein, im Ernst, der sanfte Tourismus macht es sich zum Ziel, das bereiste Gebiet unverfälscht erlebbar zu machen. Dabei soll das Leben der ansässigen Bevölkerung möglichst wenig beeinträchtigt werden, damit auch für nachfolgende Besucher ein möglichst unverfälschter Eindruck der bereisten Kulturzone erhalten bleibt. Und wenn Ihnen heute der Wiesn-Tourismus zu viel wird, dann reisen Sie einfach zu mir raus und trinken Sie Ihre Maß ganz in Ruhe in meiner erhaltenen Kulturzone!
Ich freu mich auf Sie!
Ihr Markus Wasmeier
Veranstaltungstipps!
Schmiedetreffen
17. September 2011, im Markus Wasmeier Freilichtmuseum
Rund 20 Schmiede präsentieren ihre Zunft
Informationen unter www.wasmeier.de
Schottisch-bayrische Highland Games
8. und 9. Oktober 2011 in Schliersee/Neuhaus
Informationen und Eintrittskarten unter