SPD und Freie Wähler verweigern Zustimmung zum Bau

Eching · Feuerwehrhaus vorerst auf Eis gelegt

Die Kosten für die Erweiterung und den Umbau des Feuerwehrhauses an der Waagstraße sind explodiert. Das Projekt ist erst einmal auf Eis gelegt. Foto: bb

Die Kosten für die Erweiterung und den Umbau des Feuerwehrhauses an der Waagstraße sind explodiert. Das Projekt ist erst einmal auf Eis gelegt. Foto: bb

Eching · Seit drei Jahren beschäftigen die Diskussionen um das Feuerwehrhaus den Gemeinderat. Nach zähem Ringen entschloss man sich vor rund drei Jahren gegen einen Neubau und für einen Umbau sowie die Erweiterung des bestehenden Gebäudes an der Waagstraße.

Bei den ersten Planungen kam eine Summe von 3,5 Millionen Euro an Kosten für die Gemeinde heraus, im September kletterte die Summe aufgrund von Nachbesserungen schon auf 4,3 Millionen, in der Bauausschusssitzung standen jetzt 5,5 Millionen Euro unter dem Strich. Für die Freien Wähler und die SPD zu viel.

»In den vergangenen Wochen haben wir stundenlang diskutiert, wo man Einsparungen vornehmen könnte, haben das Essensgeld im Kindergarten und die Nutzungsgebühren für die Turnhallen erhöht und zum Teil wirklich nur kleine Beträge gespart. Und dann sollen wir in einer Viertelstunde einer Kostensteigerung von 1,2 Millionen zustimmen und eine Gesamtsumme von 5,5 Millionen Euro verabschieden? Das geht nicht«, so Otmar Dallinger (FW). Dass man ein funktionstüchtiges Feuerwehrhaus brauche sei unstrittig, darin stimmte ihm auch Barbara Schefold (SPD) zu. »Aber wozu einen Fitnessraum, wenn gleich nebenan eine Turnhalle ist?« stellte sie in den Raum. Dallinger kritisierte zudem, dass die Kosten bei jeder Präsentation stets ein Stückchen höher wurden, »Scheibchenweise wurde uns da immer mehr untergeschoben, das ist eine Art und Weise, die mir gar nicht gefällt.« Und so blieben die Änderungen des Architekten Oswald Kummert mehr oder weniger Nebensache und undiskutiert. Er hatte drei Optimierungen der bisherigen Planung im Gepäck, die Erhöhung des Schlauchturmes, den Einbau einer Gaube für eine natürliche Belüftung und auch eine Versetzung des Übergangszeltes für die Fahrzeuge. Alle drei Änderungen blieben jedoch von den Räten unbeachtet. Es ging in dieser Sitzung schlichtweg grundsätzlich ums Geld. Bürgermeister Josef Riemensberger appellierte mehrmals eindringlich, doch wenigstens die Räumlichkeiten auf den Weg zu bringen, die »Endausführung können wir ja immer noch diskutieren. Schließlich ist keine vernünftige Möglichkeit sichtbar, am Gebäude selbst Einsparungen vorzunehmen«, so der Rathauschef.

Die Räte der SPD und der Freien Wähler wollten sich noch einen zeitlichen Spielraum verschaffen um sich in den Fraktionen, aber auch mit der Feuerwehr selbst und den Fachplanern zu beraten. »Wir wollen wissen, was ist wirklich unbedingt nötig und was ist vernachlässigbar«, brachte Jens Kühnel von der SPD vor. »Wir sind an einem ›point of no return‹, wir können heute nicht abstimmen«, so Christoph Gürtner. Gegen die Stimmen von Josef Riemensberger, Georg Bartl, der ebenfalls gravierende Bedenken einbrachte, letztlich aber positiv abstimmte, Siegfried Gruber und Dieter Migge wurde der Antrag auf eine Genehmigung der Tekturplanung abgelehnt. Trotzdem will Riemensberger unbedingt in diesem Jahr noch zu einem Ergebnis, sprich zur Vergabe der Ausschreibungen kommen, »denn sonst zieht sich das bis ins Unendliche und billiger wir es mit Sicherheit auch nicht.« bb

Artikel vom 20.12.2011
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