Die Kreisklinik Ebersberg hat Martin Mitterer zurück

Ebersberg · Kämpfer ist wieder im Dienst

Fühlt sich wohl in der kollegialen Mitte: Martin Mitterer.	Foto: Privat

Fühlt sich wohl in der kollegialen Mitte: Martin Mitterer. Foto: Privat

Ebersberg · Martin Mitterer hat seine Arbeit an der Kreisklinik Ebersberg wieder aufgenommen. Das ist nicht selbstverständlich, musste der junge Assistenzarzt doch vergangenes Jahr gegen die Leukämie ankämpfen.

Viele Menschen beteiligten sich an der Suche nach einem geeigneten Knochenmarkspender. Mitterers Schicksal bewegte sie, immer wieder gehen Fragen nach seinem Befinden in der Klinik ein. »Es geht mir recht gut«, sagt Martin Mitterer. Hinter ihm liegt eine lange, harte Zeit. 2006 zunächst an Lymphdrüsenkrebs erkrankt, wurde Anfang letzten Jahres bei ihm eine sekundäre Leukämie festgestellt. Infolge der bei Lymphdrüsenkrebs sehr hoch dosierten Chemotherapie war sein Knochenmark geschwächt und geschädigt. Einer Welle beispielloser Hilfsbereitschaft für den jungen Mann setzte ein. Ob der Vater im heimischen Inzell, die Kreisklinik Ebersberg oder das Klinikum Großhadern: Die Suche nach einem geeigneten Knochenmarkspender war ein Wettlauf mit der Zeit.

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Rund 1.400 Menschen strömten im März zur Typisierungsaktion in die Kreisklinik Ebersberg. Insgesamt waren es wohl um die 3.000 Frauen und Männer - darunter sehr viele jüngere, die dem heute 31-Jährigen ihr Knochenmark spenden wollten. »Die so erweiterte Spenderdatei hilft ja vielen Betroffenen«, sagt Martin Mitterer, damals wie heute überwältigt von der Anteilnahme der Menschen aus nah und fern. Seit Jahresanfang geht er wieder seinem Dienst in der Unfallchirurgie nach. Noch freilich mit reduziertem Pensum.

Denn der Mediziner bekommt weiterhin Bestrahlungen im Klinikum Großhadern. Er ist voll des Lobes über Kollegen und Pflegepersonal der Transplantationsabteilung im Universitätsklinikum Großhadern. Dort musste er die ersten beiden Monate nach der Transplantation wegen der Infektionsgefahr fast vollkommen isoliert verbringen.

Auch, wenn er das Glück hatte, dass sein Körper die Spende angenommen hat, so braucht die völlige Genesung doch sehr viel Zeit. Der sympathische Mann ist dankbar, dass er diesen schweren Weg nicht allein beschreiten muss. »Familie und Freunde waren immer da und auch alle anderen haben mir viel Kraft gegeben«, sagt er. Pflegepersonal und Kollegen von der Station 3.1 haben den »supernetten, kompetenten« Mitterer freudig in ihrer Mitte begrüßt. Nicht von seiner Seite gewichen ist all die Jahre Freundin Julia. Sie und Martin Mitterer sind seit über zehn Jahren ein Paar. Um immer für ihn da zu sein, hat die 29-Jährige sogar ihren Berufsweg geändert – und nun heiraten die beiden: heuer am Freitag, dem 13. Juli.

Artikel vom 17.02.2012
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