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Bedarf an außerschulischer Betreuung wächst
Sauerlach · Ganztagsschule soll es richten
Vielleicht bald eine gebundene Ganztagsschule: Die Friedrich-von-Aychstetter-Schule. Foto: aba
Sauerlach · Viele Kinder, wenig Geld. Angesichts einer solchen Situation ist Kreativität gefragt. Mit der Einrichtung einer gebundenen Ganztagsschule wollen die Sauerlacher jetzt die nach wie vor bestehende Betreuungslücke bei den Grundschulkindern schließen.
Der Charme dieser Lösung: Die Finanzierung der Ganztagsschule übernimmt der Staat, die Eltern müssen lediglich das Mittagessen bezahlen. »Wir müssen die Kinderbetreuung neu orientieren, weil wir mehr Kinder haben als der Hort aufnehmen kann«, warb Bürgermeisterin Barbara Bogner bei der Februarsitzung des Gemeinderats für die Idee. Regelmäßig bemühen sich deutlich mehr Eltern um eine Nachmittagsbetreuung für ihre Kinder, als der Hort mit seinen 64 Plätzen aufnehmen kann. Erst zu Beginn dieses Schuljahres hatte deshalb die Gemeinde den Umzug und den Ausbau der Mittagsbetreuung der Nachbarschaftshilfe genehmigt. Statt wie bisher nur 15 Kinder, werden seit September 30 Kinder von den ehrenamtlichen Helferinnen in den Räumen der Grundschule betreut.
Dennoch, schon im nächsten Schuljahr wird der Betreuungsbedarf wohl noch weiter ansteigen. »Wenn wir keine Ganztagsschule haben, dann haben wir 25 Kinder ohne Betreuung«, prophezeite Bogner in der Sitzung. In einem Gespräch mit dem Schuldirektor Hans Obermeier, Vertretern des Horts und der Nachbarschaftshilfe sei man deshalb übereingekommen, eine gebundene Ganztagsschule anzustreben. Die Schule habe zugesagt, schon für das kommende Schuljahr einen entsprechenden Antrag beim Schulamt zu stellen. Wird der Antrag genehmigt, wäre Sauerlach die erste Gemeinde der näheren Umgebung mit einer Ganztagsschule.
Ab September 2012 könnten dann die ersten ABC-Schützen in einer Ganztagsklasse an den Start gehen. An vier Tagen der Woche würden diese Schüler dann bis 16 Uhr unterrichtet. Der Pflichtunterricht in gebundenen Ganztagsschulen wird dabei auf den Vormittag und den Nachmittag verteilt. Dazwischen finden Übungs- und Lernzeiten, sportliche, musische und künstlerisch orientierte Fördermaßnahmen, Freizeitaktivitäten und natürlich das Mittagessen statt. Hausaufgaben werden in Ganztagsschulen üblicherweise nicht gegeben.
Räumliche Probleme habe man in Sauerlach durch ein Ganztagsangebot nicht zu befürchten, erinnerte Bogner bei der Sitzung. Denn das Gebäude der Grundschule beheimatete bis vor einigen Jahren auch noch eine Teilhauptschule, »damals hatten wir 18 bis 19 Klassen«, so Bogner. »Wir werden dort sicher Möglichkeiten für die Ganztagsschule finden«, verspricht sie mit Blick auf die von der Musikschule und Volkshochschule genutzten Räume im Untergeschoss. Zumindest im ersten Jahr sollen diese jedoch noch nicht gebraucht werden. Andrea Pietsch
Artikel vom 02.03.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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