»Auf Herz und Rampe prüfen« bringt viele Vorschläge

Neuperlach/Ramersdorf · Stadtteilcheck zeigt Wirkung

Die Kinder erlebten, auf welche Probleme Blinde in ihrer Umgebung stoßen.	Foto: Privat

Die Kinder erlebten, auf welche Probleme Blinde in ihrer Umgebung stoßen. Foto: Privat

Neuperlach/Ramersdorf · Viele Verbesserungsvorschläge, die Schülern beim Stadtteilcheck »Auf Herz und Rampe prüfen« in Neuperlach und Ramersdorf aufgefallen sind, sollen jetzt umgesetzt werden.

Letzten Sommer hatten Schüler der Spielstadt Maulwurfshausen sowie mehrerer Schulen ihren Stadtteil auf Barrierefreiheit getestet, begleitet von Bezirksrätin Hiltrud Broschei (SPD). Aufgefallen waren ihnen Ampelanlagen ohne taktil-akustisches Signal, das Blinden ein sicheres Überqueren der Straße ermöglicht. Sofern das Kreisverwaltungsreferat nach Prüfung zustimmt, sollen einzelne Ampeln beim turnusmäßigen Austausch der Steuerungen entsprechend ausgestattet werden, erfuhr der Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach. Er fragte jetzt, wann genau die Ampeln ausgetauscht werden sollen und fordert, dass sämtliche Ampeln beim Austausch taktil-akustische Signale erhalten. Die Ampel an der Albert-Schweizer-Straße /Quiddestraße benötige dies »unverzüglich« wegen der U-Bahn-Haltestelle.

Zahlreich wurden Bordsteinkanten moniert, die zu hoch oder zu tief sind. Hierzu informiert das Baureferat, dass die Bordsteine an der Albert-Schweitzer-Straße/Siegfried-Möller-Straße und an der Helmut-Käutner-Straße im Frühjahr 2012 auf drei Zentimeter abgesenkt werden. Umgekehrt würden alte, zu flache Bordsteine im Zuge von Umbau- und Sanierungsmaßnahmen auf den in München geltenden Standard von drei Zentimeter angehoben, so zum Beispiel die Straßenüberquerung an der Therese-Giehse-Allee/Fritz-Kortner-Bogen. Hier hatten die Stadtteilchecker auch den fehlenden Zebrastreifen bemängelt. Er wird nicht nachgerüstet, weil dort laut Baureferat sowieso langsam und sehr aufmerksam gefahren werden muss.

Für Rollstuhlfahrer nutzbar werden die Telefonzellen am Karl-Marx-Ring (zwischen Heinrich-Wieland-Straße und Kurt-Eisner-Straße) und an der U-Bahn-Station Carl-Wery-Straße. Die Beanstandungen zur U-Bahn-Station Therese-Giehse-Allee beantwortet die MVG so: »Die zu steilen Rampen am Eingang Süd entsprechen den Empfehlungen zur Bauzeit und bleiben wie sie sind. Für die schwer zu öffnenden Automatiktüren ist noch 2012 ein Umbau geplant. Der Bitte, die Höhe der Nothalt-Knöpfe zu senken, kann nicht entsprochen werden, da sie netzweit eine einheitliche Höhe haben, um Fehlermeldungen durch Minderjährige zu minimieren. Über den barrierefrei erreichbaren Notruf könne aber das MVG-Betriebszentrum erreicht werden und sofortige Maßnahmen einleiten.«

Zusammengefasst hat sich die Arbeit der Jugendlichen gelohnt, einige merkliche Verbesserungen können umgesetzt werden. Die Freude darüber zeigte die BA-Vorsitzende Marina Achhammer auch im Namen von Hiltrud Broschei den Schülern gegenüber Schüler in einem Dankschreiben. Angela Boschert

Artikel vom 20.04.2012
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