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Die Gemeinde Haar engagiert privaten Sicherheitsdienst
Haar · Kontrolle über Vandalismus
Haar · Bürger und Gemeindeverwaltung haben mit vielen Jugendlichen in der Kleinstadt ein massives Problem. »Ich bin entsetzt, ich bin nicht gewillt, jeden Sommer dieses Theater mitzumachen, die machen rundum alles kaputt, wir müssen jetzt Kante zeigen« – so sprach’s Bürgermeister Helmut Dworzak im September 2010.
Ein Jahr später engagierte der erste Mann im Rathaus wegen anhaltendem Vandalismus im Sport- und Freizeitpark Eglfing in einer Eilmaßnahme für zwei Wochen einen privaten Sicherheitsdienst mit »nachhaltiger Wirkung«. Jetzt wird das Security-Unternehmen »befristet für 2012 wieder sporadisch Kontrollen« durchführen, vor allem von Freitag bis Sonntag jeweils nach Mitternacht bis in die Morgenstunden. Mit der SPD-Mehrheit von 13 gegen neun Stimmen von CSU und Grünen beschloss der Gemeinderat die Bestellung. Im laufenden Haushalt wurden dafür 23.500 Euro berücksichtigt.
»Wenn’s besser wird, muss man dieses Geld aber nicht ganz ausgeben«, kommentierte Dworzak die Summe. Doch offensichtlich ist hier der Wunsch der Vater des Gedankens. »Momentan sind die Leutchen wieder sehr aktiv. An der Mittelschule wurden acht Scheiben mit Steinschleudern zerstört, im Sportpark gibt es sehr oft grenzwertige Auseinandersetzungen. Die Burschen steigern sich gegenseitig rein, gegen die Aufforderungen des Hausmeisters, das Areal zu verlassen, wird offen Widerstand geleistet«, berichtete der Gemeindechef. Mit anderen Worten: Polizei, Hausmeister und die ehrenamtlichen bis etwa 23 Uhr Streife laufenden fünf Sicherheitswachtler genügen nicht, um derartige Vorkommnisse zu verhindern. Dowrzak freut sich aber, dass auf den Rasenflächen keine Flaschen mehr zertrümmert wurden. In der Vergangenheit lagen nämlich einmal Dutzende Bierflaschen wild verstreut herum, nach einem Wochenende waren „bis zu 20 Hausmeisterstunden“ angefallen, um Scherben vom Grün einzusammeln.
Den SPD-Antrag wies CSU-Fraktionssprecher Thomas Reichel zurück: »Wir können uns damit nicht anfreunden. Es gibt ein zwar ein Gefahrenpotenzial, wir sind aber nun bei Stufe III der sicherheitsrelevanten Maßnahmen angelangt. Kommt als nächstes eine dauerhafte Kameraüberwachung? Es gibt jetzt neben der Sicherheitswacht nichts anzustückeln«. Hingegen verteidigte der sozialdemokratische Fraktionsvorsitzende Alfons Meindl das Ansinnen: »Das ist einer kleiner Schritt zu mehr Sicherheit, es wird ein Effekt erreicht«.
Seitens der Polizeiinspektion 27 lobt deren Leiter Karl-Heinz-Schilling die freiwillige Sicherheitswacht, die seit Jahresanfang durch Haar ihre Runden dreht: »Nach ersten Feststellungen erfüllt sie tatsächlich die in sie gesetzten Erwartungen. Für die Zukunft ist beabsichtigt, die Streifenzeiten gemäß Lageentwicklung und jahreszeitlichen Erfordernissen auch noch weiter in die Abend- und Nachtstunden zu verlegen«. Neben diversen Hinweisen haben die Wachtler nach Angaben des Polizeihauptkommissars auch »Verunreinigungen von dafür verantwortlichen Jugendlichen beseitigen lassen«. Eine Zusammenarbeit von Sicherheitswacht und Security-Firma in »Form einer Übergabe der Überwachung« erachtet Schilling als nicht möglich.
Oliver Eberle, Leiter des Sportparks, wertet die vergangenen Erfahrungen mit dem privaten Sicherheitsdienst als »überwiegend positiv, Vandalismusschäden sind weniger geworden«. Er erachtet eine »sporadische Bestreifung des Außengeländes nach dem offiziellen Dienstschluss der Hausmeister um 22.30 Uhr in den Sommermonaten als sehr sinnvoll«. ikb
Artikel vom 09.05.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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