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Zwei CSU-Überläufer in Feldmoching-Hasenbergl
Feldmoching/Hasenbergl · Piraten sitzen erstmals im BA
CSU-Überläufer Wolfgang Schropp (rechts) und Münchens Piratenchef Holger van Lengerich. Foto: ws
Feldmoching/Hasenbergl · Die Piraten erobern die Stadtpolitik. Zwei CSU-Überläufer sitzen seit wenigen Wochen für die neue Partei im Bezirksausschuss Feldmoching-Hasenbergl: Tobias Wandinger und Wolfgang Schropp, ursprünglich für die CSU in das Stadtteilgremium gewählt, haben nun eine neue politische Heimat gefunden.
»Die haben eine frische, offene Politik. Die Transparenz hat mir gefallen«, sagt Schropp. Und insbesondere der Internetauftritt der Piraten. Nach mehr als 25 Jahren Mitgliedschaft ist er bei der CSU ausgetreten, weil »mir die altherkömmliche Politik, das Alteingestampfte, keinen Spaß mehr gemacht hat«. Hauptgrund für Wandingers Überwechseln »war der Umgang mit dem Thema Datenschutz und Überwachung«, wie es in einer Presseerklärung der Münchner Piraten heißt. Die örtliche CSU und Wandinger hatten sich bereits vor ein paar Jahren zerstritten.
Schropp und Wandinger saßen eine Zeit lang als Parteilose im Bezirksausschuss. Im April gründeten sie eine Zwei-Mann-Piratenfraktion und brachten einen ersten Antrag ein. Sie wollen erreichen, dass künftig die monatlichen Sitzungsprotokolle des Gremiums im Internet veröffentlicht werden. Wenn ein Bürger nicht persönlich bei einer Sitzung des Bezirksausschusses anwesend sein könne, müsse er sich »unkompliziert« über die Beschlüsse informieren können, argumentierte Fraktionssprecher Schropp. Der Bezirksausschuss vertagte seine Entscheidung, weil es noch Klärungsbedarf gebe, insbesondere zu rechtlichen Fragen, so Schropp.
Er und der Kreisvorsitzende Holger van Lengerich zeigten der Münchner Nord-Rundschau am vergangenen Freitag das Parteibüro an der Schopenhauerstraße 71 in Milbertshofen. Im September 2006 gegründet, wächst die Partei ständig. Die Münchner Piraten hätten derzeit rund 1100 Mitglieder und seien einer der größten Stadtverbände Deutschlands, berichtete van Lengerich. Die Partei setzt sich unter anderem für die Stärkung der Bürgerrechte, für mehr Demokratie und Mitbestimmung ein. Münchens oberster Pirat beschreibt seine Partei kurz als »Grund- und Bürgerrechtsaktivisten«.
Man werde bei der Kommunalwahl im Frühjahr 2014 einen eigenen OB-Kandidaten stellen und wolle in den Münchner Stadtrat sowie in die 25 Bezirksausschüsse gewählt werden. Und noch eins betonte van Lengerich im Parteibüro in Milbertshofen: »Wir haben uns von den Rechten deutlich distanziert.« Wally Schmidt
Artikel vom 10.05.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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