Fürholzen fürchtet um Sicherheit

Neufahrn · Rattenplage?

Neufahrn · Hunderte von Ratten sollen derzeit nachts in Fürholzen unterwegs sein. Bisher basiert diese Beobachtung auf Aussagen von Anwohnern vor allem der Siedlung in der Lecherbergstraße, die befürchten, dass die Nager nicht nur auf ihrem Anwesen herumlaufen, sondern auch in die Häuser vordringen könnten.

Fürholzens Ortssprecherin Lydia Gruber wurde in der Gemeinde vorstellig, diese reagierte auch sofort und schickte einen Kammerjäger los. »Da die Tiere nachtaktiv sind, haben wir beim Ortstermin nur wenige gesehen, aber die Anwohner berichten uns von einer ganzen Population, so um die Hundert Stück. Einige wurden bereits von Autos überfahren, dann aber anscheinend in der Mülltonne entsorgt«, so Wilfried Gast vom Neufahrner Hauptamt. Bürgermeister Rainer Schneider wurde deutlicher in seiner Wortwahl, sprach von einer Sauerei, die dort auf einem bestimmten Anwesen herrsche, und sieht das kommunale Agieren als eine Frage der öffentlichen Sicherheit und Ordnung. »Wir haben den Betroffenen ausfindig gemacht und ihn umgehend auf die Missstände hingewiesen. Bis jetzt hat er sich aber noch nicht gerührt.« Verständlich, denn der Besitzer des Vier-Parteien-Hauses ist zwar ein gebürtiger Fürholzener, wohnt aber seit Jahren nicht mehr am Ort, sondern Hunderte von Kilometern weg. Im Anschluss an sein Anwesen verläuft der Fürholzener Dorfgraben, von dem nun ein Mieter des entsprechenden Hauses Wasser abzwackt, um einen Teich für seine indischen Laufenten zu füllen.

»Durch diese Wasserrohre kommen die Ratten natürlich einfach auf das Grundstück herein«, so Ortssprecherin Gruber. Erschwerend komme hinzu, dass zudem das herumliegende Futter für die Laufenten die Ratten magisch anziehe und diese auch bereits in den Mülltonnen der Umgebung auf Futtersuche gehen. Gruber führte aus, dass sich die Müllabfuhr bereits beim letzten Mal weigerte, die Tonnen zu leeren, weil Ratten drin saßen. »Wir haben uns schon oft an den Eigentümer gewandt, denn wenn Hochwasser ist, läuft das Wasser aus dem Dorfgraben durch die Abzweigungsrohre in die anderen Gärten. Aber da stießen wir bisher auf taube Ohren«, beklagt Gruber. Da in dem Mietshaus auch Familien mit Babys und Kleinstkinder wohnen, ist die Situation nicht ungefährlich, denn Ratten sind als Krankheitsüberträger bekannt und werden nicht umsonst als Schädlinge bekämpft. »Dies werden wir auch tun, wenn wir vom Eigentümer nicht sehr rasch etwas hören, dann wird die Gemeinde einen Kammerjäger beauftragen. Die Kosten hierfür sind dann selbstverständlich vom Eigentümer zu tragen«, so Bürgermeister Schneider. Damit wäre aber die Ursache nicht behoben, denn sowohl die in die Grundstücke verlegten Wasserkanäle, die Enten und auch deren Fütterungsweise werden die Ratten wohl wieder anlocken. bb

Artikel vom 30.05.2012
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