Ottobrunn · Kunst & Kultur satt

Die Cello Mafia wird beim Kultursommerfest die Besucher unterhalten, zuvor aber treten Musik- und Ballettschule gemeinsam auf. Foto: VA/Schunk

Ottobrunn · Eine gute Nachricht gibt es für Ottobrunns Freunde der schönen Künste: das hiesige Kulturleben geht noch lange nicht in die Sommerpause, versprachen der künstlerische Leiter des Wolf-Ferrari-Hauses, Bernd Seidel sowie dessen technischer Leiter Horst Frank.

Vielmehr bietet sowohl das Wolf-Ferrari-Haus-eigene Programm noch einige Leckerbissen für Musikfreunde an, als auch die hiesige Ballett- und Musikschule eine gemeinsame Aufführung der Extraklasse zeigen wird. Am Samstag, 30. Juni, heißt es im Wolf-Ferrari-Haus: »Jugend tanzt und musiziert«. Die Aufführung des »Karnevals der Tiere«, die die Ballettschule und die Rosemarie-Theobald-Musikschule (RTM) gemeinsam einstudiert haben, wird um 14.30 Uhr (Generalprobe) und um 18.30 Uhr aufgeführt. Wie die Leiterin der Ballettschule, Marcella Weber bei einer Pressekonferenz berichtete, habe die Ballettschule das Stück bereits 2009 aufgeführt. Damals habe das Bayerische Rundfunkorchester anlässlich eines Jubiläums angefragt, ob man nicht gemeinsam im Prinzregententheater auftreten wolle. Dies sei mit so großem Erfolg geschehen, dass es auch in diesem Jahr schon eine gemeinsame Aufführung im Prinzregententheater gegeben habe, so Weber weiter. Nicht weniger freue man sich jetzt aber auf den gemeinsamen Auftritt mit der Musikschule, betonte Weber.

In der Vorstellung um 18.30 Uhr wird Bürgermeister Thomas Loderer zusätzlich die Jugend-musiziert-Preisträger 2012 ehren, berichtet RTM-Leiter Robert Jobst-Förster nicht ohne Stolz. Karten für die Aufführung zu 17 Euro, ermäßigt 12 Euro (Generalprobe: 8 Euro, erm. 5 Euro) gibt es im Wolf-Ferrari-Haus unter Telefon 60 80 83 01.

Am Freitag, 7. Juli, geht es im Wolf-Ferrari-Haus um 20.00 Uhr hochkarätig weiter: Im Rahmen der »Ottobrunner Konzerte« tritt die Formation »Bassiona Amorosa« auf. Die sechs Musiker geben anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens ein Jubiläumskonzert in Ottobrunn, das mit einer Welturaufführung des kubanischen Komponisten Tulio Peramo gekrönt wird.

Das Instrument Kontrabass steht dabei im Mittelpunkt – sowohl des Konzerts als auch des Programms. Die Besucher dürfen sich über ein Programm freuen, das den musikalischen Bogen von der frühen Renaissance- und Barockmusik über Klassik-Adaptionen bis hin zu pointierten Arrangements der Unterhaltungsmusik spannt. Im Anschluss an das Konzert haben die Zuhörer die Möglichkeit, den Musikern Fragen zu stellen. Der Eintritt kostet 29 Euro, Karten gibt es im Wolf-Ferrari-Haus und bei München Ticket.

Schon eine Woche später lädt die Gemeinde Ottobrunn zum 24. Kultursommerfest ab 17 Uhr auf den Rathausplatz ein. Neben heimischen Künstlergruppen, unter anderem von der Musik- und der Ballettschule wird die Cello Mafia für die Unterhaltung des Publikums sorgen. Auch bestaunen darf man Clownerie und Akrobatik sowie ein kleiner Ausschnitt aus dem Stück: »Die chinesische Nachtigall«, eine Eigenproduktion vom Ottobrunner Kulturschaffenden Bernd Seidel. Der Eintritt ist wie immer frei. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Wolf-Ferrari-Haus statt.

Programmvorschau für die neue Saison

Wem das noch nicht Kultur genug ist, der sollte sich jetzt ein Abo für das Kulturprogramm, das ab Herbst im Wolf-Ferrari-Haus gezeigt wird, sichern. Hier lockt nicht nur die Tatsache, dass man die Karten für seine bevorzugten Stücke auch sicher bekommt, sondern auch ein Preisrabatt von 15 Prozent. Stolz sind Seidel und Frank auf die Auslastungsquote ihres Programms: rund 80 Prozent der Vorführungen werden verkauft.

»Davon können andere Häuser im Landkreis nur träumen«, betont Seidel nicht ohne Stolz und weiter: »Ottobrunns Wolf-Ferrari-Haus hat sich zu einem echten Kulturtempel im Landkreis gemausert«. Dabei gibt es natürlich immer auch Veranstaltungen, die blitzschnell ausverkauft sind, besonders wenn namhafte Künstler wie Lisa Fitz (2. Dezember) oder Lizzy Aumeier (21. Oktober) ihr Programm zeigen. Die teuerste Produktion der Saison, die sich die Gemeinde für ihre Bürger leistet, ist das Musical »Men in Black«, das am 29. November gezeigt wird. Hier wird die Bühne gerockt, verspricht Seidel.

Besonders am Herzen liegt dem Kulturschaffenden aber die Eigeninszenierung »Die Geschichte vom Soldaten & Die Chinesische Nachtigall«, die am 28. Oktober gezeigt wird. Dabei kommen die Masken von dem bekannten Künstler Hans Ulrich Buchwald zum Einsatz. Ein poetischer Abend erwartet hier die Zuschauer, verspricht Seidel. Die Mutter des Erfolgs sei die Programmvielfalt, darin sind sich Seidel und Frank einig. Sowohl Unterhaltsames wie die Komödie »Mein Vater, der Junggeselle« mit Michael Schanze (26. Februar 2013) als auch Anspruchsvolles und Experimentelles wie das Schauspiel »Mobbing« (19. Januar 2013) soll seinen Platz in Ottobrunns Kulturleben haben. Bernd Seidel selbst sitzt immer im Publikum, wenn die vom ihm ausgewählten Stücke gezeigt werden, er will die Wirkung sehen, spüren, was beim Publikum ankommt und was nicht, berichtet er. »Wenn die Leute glücklich nach Hause gehen, haben wir einen guten Job gemacht«, fasst er seinen Anspruch zusammen. Aber auch Spannungsreiches muss zwischendrin auf die Bühne, denn das Publikum ist verwöhnt, will überrascht und auch immer wieder zum Nachdenken angeregt werden. Heike Woschée

Artikel vom 19.06.2012
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