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Abriss der Siedlung an der Säbener Straße bleibt Thema
Harlaching/Giesing · Unsicherheit bleibt bestehen
Harlaching/Giesing · Nachdem noch vor einigen Wochen der Abriss der Miet-Siedlung an der Säbener Straße beschlossene Sache schien und die Verantwortlichen nach umfangreichen Protesten aus der Bevölkerung den zeitlichen Rahmen zuletzt relativierten, scheint nun der Abriss selbst zumindest derzeit noch in den Sternen zu stehen.
- Harlaching/Giesing · Heimag-Siedlung bleibt bis 2020
Zur Heimag-Siedlung: Schneller Umzug ist erst einmal nicht nötig
Derart darf man jedenfalls ein Entschuldigungsschreiben von Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) werten, das dieser jetzt an die Mieter der Harlachinger Heimagsiedlung richtete. Bei über 100 Mietparteien allerdings herrscht nach wie vor große Verunsicherung. Der neu gegründete Mieterbeirat unterstellte zudem »wahltaktische« Überlegungen beim Spitzenkandidaten der bayerischen SPD um das Amt des Ministerpräsidenten bei den kommenden bayerischen Landtagswahlen 2013.
Ude wandte sich dieser Tage in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Heimag an die Mieter. Dem Aufsichtsrat »noch nicht einmal vorgetragen, geschweige denn nachgewiesen worden« sei die Einschätzung der Heimag-Geschäftsleitung, ob angesichts einer womöglich baufälligen Substanz der wirtschaftliche Aufwand einer Renovierung unvertretbar sei – und attraktive Wohnverhältnisse wegen fehlender Bäder nicht geschaffen werden könnten – richtete der OB das Wort nicht nur an die Mieter, sondern kritisch auch an die Entscheider der Heimag. Ude unterstrich, seitens der Heimag gebe es deshalb derzeit kein aktuelles Projekt eines Abrisses – sondern lediglich Vorüberlegungen zum umstrittenen Reizthema. »Ausgesprochen ärgerlich« habe er – Ude – es empfunden, dass durch öffentliche Äußerungen der Heimag der Eindruck eines bereits feststehenden Abrisses nebst Neubaufixierung bereits beschlossene Sache sei. »In Wahrheit gab es hier nicht zu wenig Transparenz, sondern tatsächlich zu viel«, so der Rathaus- und Aufsichtsratschef in Richtung Heimag-Chefetage.
Allerdings, so Ude, könne es auch »Keine Bestandsgarantie für alle Zeiten selbstverständlich nicht geben«. Ungeklärte »Wann«- und »ob«-Fragen eines Abrisses bleiben für die Mieter und deren gemeinschaftliche Vertreter aber dennoch im Raum stehen. Die Verunsicherung ist nachwievor zu greifen: besonders auch bei den Sprechern der Mietergemeinschaft. Durch die gemeinsame Vorstellung des Projektes im BA durch die Heimag und deren Muttergesellschaft Gewofag sehen die Gemeinschaftssprecher Renate Cullmann-Reder, Heinz Erhardt und Hermann Gilbhard vor allem auch einen Imageverlust – »der sich bei den bevorstehenden Wahlen für die SPD und für sie persönlich negativ auswirken könnte«, schrieben sie dem Spitzenkandidaten ins Stammbuch. Zudem sehen die Mietersprecher bloßes Kalkül hinter dem wahlperiodischen Einlenken. »Wahltaktische Überlegungen« seien es, wenn jetzt die Abrissfrage hinter den Wahltag auf 2015 gelegt werde. Auch in der sprichwörtlichen Materie selbst widersprechen die Mieter den Fachleuten der Heimag bei deren Einschätzung der baulichen Substanz vor Ort: So seien die Fassaden 2003 renoviert, dazu neue Fenster und Balkone eingebaut worden. Auch verfügten die Wohnungen allesamt über Bäder. »Demzufolge gibt es auch keinen Grund für eine weitere Untersuchung schon kurz nach der Kommunalwahl«, erklärten die Sprecher einhellig. H. Hettich
Artikel vom 27.09.2012Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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