„Bayern in Bildern“ im Heimatmuseum

Unterhaching · Heimat neu entdecken

Stolz präsentiert Dr. Harald Nottmeyer eine von drei Original-Proklamationen der Räterepublik in Bayern.

Stolz präsentiert Dr. Harald Nottmeyer eine von drei Original-Proklamationen der Räterepublik in Bayern.

Unterhaching · Am 22. Oktober, um 19.30 Uhr findet im Heimatmuseum der Gemeinde Unterhaching, in der Hauptstraße 51, direkt neben der Gastwirtschaft „Kammerloher“, die Ausstellungseröffnung von „Bayern in Bildern“ statt.

Der „Bayerische Verein für Landespflege“ stellt dem Heimatmuseum dafür 60 Fotos, aufgenommen zwischen 1911 und 1940 zur Verfügung, die bayerische Dörfer im Wandel der Zeit zeigen.

„Viele Dörfer haben sich im Laufe dieser Jahre bis zur Unkenntlichkeit verändert“, erklärt der Vorsitzende des Fördervereins des Heimatmuseums, Dr. Harald Nottmeyer. Die Struktur der Dörfer, die über Jahrhunderte gewachsen war, wurde im Laufe weniger Jahrzehnte verkehrsgerecht umstrukturiert, erläutert Harald Nottmeyer die Veränderungen. „Heute steht der Verkehr im Zentrum der Ortsplanungen, das war früher nicht so“, erläutert der Experte weiter.

Den einführenden Vortrag wird an diesem Abend der Heimatpfleger Günter Staudter halten.

Neue Mitstreiter für den Förderverein

Am gleichen Tag finden auch die Neuwahlen im Vorstand des Fördervereins statt, der rund 82 Mitglieder zählt und sich nach Auskunft von dessen Vorsitzenden noch über aktive Mitgestalter freut. Neben der Betreuung der regelmäßigen Ausstellungsöffnungen (jeden zweiten und vierten Sonntag von 14 bis 17 Uhr (der Eintritt ist frei), arbeitet der Verein derzeit an einer neuen Ortsgeschichte, die die Zeit von 1900 bis heute genau in Augenschein nehmen soll, verrät Harald Nottmeyer.

Auch die Zeit der Räterepublik in Unterhaching (April bis Mai 1919) wird dabei neu beleuchtet. Ein ganz besonderes Stück kann das Museum aus dieser Zeit seinen Besuchern präsentieren. So besitzt das Museum eine von drei Original-Proklamationen, mit denen damals die Räte-Republik ausgerufen wurde. „Von diesen Plakaten gibt es nur noch drei in ganz Bayern“, betont der Vereinsvorsitzende nicht ohne Stolz.

Neu zu bestaunen sind auch die Unterhachinger Funde aus der Bajuwaren-Ausstellung der Archäologischen Staatssammlung, zumindest Repliken von diesen und entsprechende Schautafeln. „Die Versicherungssummen für die Originale hätten unser Budget gesprengt“, bedauert Harald Nottmeyer.

Bewahren und Aufklärung sind wichtige Ziele

Ergänzt werden soll die umfangreiche Ausstellung des Heimatmuseums auch mit einer Darstellung über den Straßmaierhof, der zu den 200 denkmalgeschützten Häusern zählt, die aus Unterhaching verschwunden sind. Überreste davon konnten aber für das Museum gerettet werden.

Der Förderverein des Museums sieht sich dazu verpflichtet, diese Denkmäler für die Nachwelt zu erhalten und ihre Geschichte zu erzählen. „Historienforschung ist wie eine Art Zeitreise rückwärts. Es ist spannend zu erforschen, wie die Menschen früher gelebt haben, wie die Gesellschaft funktioniert hat“, erklärt Harald Nottmeyer was ihn und seine Vereinskollegen antreibt.

Dass dem kleinen, aber feinen Museum die Ideen und Ausstellungen nicht ausgehen, dafür sorgen auch immer neue Funde in Unterhaching. Derzeit laufen interessante Grabungen, die auf frühmittelalterliche Siedlungen schließen lassen. Sehr zum Leidwesen der Forscher, gibt es immer wieder selbsternannte Schatzgräber, die hoffen, an diesen Grabungsorten Schätze entdecken zu können und durch ihr eigenmächtiges Graben historische Funde auf immer zerstören. Was es zu finden gibt sind in der Regel Bodenverfärbungen, Tonscherben, Skelettreste und Ähnliches.

Es braucht fundiertes Fachwissen, um daraus auf das Lebens damals schließen zu können. Gold und Silber hingegen findet man nicht, mahnt Harald Nottmeyer.

Mehr zum Heimatmuseum und seine Exponate findet man hingegen im Internet unter www.heimatmuseum-unterhaching.de

Artikel vom 18.10.2012
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