Fasching in und um München: Trend zum stilvollen Ball

München/Kirchheim · Wie in Wien, nur in Riem

Perfekter Auftritt beim „Kaiserball“: Peter Simon mit seiner Kollegin Petra Engelhard. Foto: Privat

Perfekter Auftritt beim „Kaiserball“: Peter Simon mit seiner Kollegin Petra Engelhard. Foto: Privat

München/Kirchheim · Die Bayern und Münchner und der Fasching – das ist nicht gerade eine leidenschaftliche Beziehung. Jedenfalls derzeit.

„Das liegt an der Lage und dem hohen Freizeitwert der Isarmetropole“, vermutet „Faschingsexperte“ Peter Simon, der seit zehn Jahren die Debütanten des „Kaiserballs“, der heuer am 8. Februar zum 56. Mal in Riem stattfindet, betreut und 2007 der Faschingsprinz der Narrhalla war. „Eine tolle Zeit, damals gab es noch viele Faschingsbälle,“, erinnert sich der 41-Jährige. Im Vergleich zu früher sei die Balltradition in München aber ziemlich eingebrochen. Die Stadt biete einfach zu viel. Ob Sport, Kunst oder Party. Jede Woche sei ein anderes großes Event oder sogar mehrere. „Und der Münchner fährt doch am Faschingswochenende lieber in die Berge zum Skifahren.“ Einer der wenigen Bälle, die noch übrig seien, sei der „Kaiserball“.

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Für den perfekten Auftritt dort haben etwa die Herren die überschaubare Wahl zwischen Frack oder Smoking. Aber im „Dracula“-Outfit ist man beim „Kaiserball“ nicht willkommen. „Keine Masken“ lautet die ausdrückliche Vorgabe, stattdessen sind Frack, Smoking, langes Abendkleid, echte Uniformen und Orden angesagt. Das sei auch eines der Erfolgsgeheimnisse des Traditionsballs, der heuer am 8. Februar zum 56. Mal stattfindet im großen Ballsaal des Internationalen Congress Center in Riem. „Keine kleidertechnischen Fehltritte“, erklärt Peter Simon lachend, „da sind wir streng!“ Simon, der in Trudering eine Tanzschule betreibt, ist zuständig für die Debütanten, die den Ball unter Anleitung der von den Wiener Opernbällen bekannten Tanzschule Willy-Elmayer-Vestenbrugg eröffnen. Für den echt Wiener Charme des Balls, den die Österreichisch-Bayerische Gesellschaft ausrichtet, sorgen nicht nur die vielen Exil-Österreicher als Besucher, wertvolle Kristall-Luster oder Fiaker vorm Eingang, sondern vor allem die Qualität der Musik, sagt Peter Simon. Alles sei live, ob klassische Musik und moderne Tanzmusik, und direkt aus Wien, wie das Wiener Hofburg-Ballstreichorchester.

Das sei was für ältere Herrschaften, meinen Sie? Auch die Jüngeren entdecken wieder die Lust am großen Auftritt, auf einen stilvollen Abend, bei dem Herren galant sind, stilvoll getanzt wird und alles sehr galant zugeht. „Ab 30 fühlen sich viele für die Disko zu alt, wollen aber schön feiern gehen. Und Ü30-Partys sind ja auch nicht jedermanns Sache“, meint Simon. Der Ball sei aber nicht elitär und mit 1.500 Besuchern jedes Jahr ausverkauft: „Wir haben viele junge Leute, die den Ball eröffnet haben und jedes Jahr wiederkommen.“
Mindestens einen Tanzkurs sollte man als Teil des „Jungdamen-“ oder „Jungherren-Komitees“ absolviert haben, die Choreographie wird dann in drei Tagen in etwa neun Stunden geübt.
Wer schon immer davon geträumt hat, in Smoking, weißem Kleid und mit Swarovski-Krönchen offiziell in die Gesellschaft eingeführt zu werden, so der ursprüngliche Sinn des Rituals, kann sich noch spontan anmelden. „In der Regel sind es 50 bis 60 Paare, aber Platz habe ich für 80“, sagt Simon. Mädls können sich auch alleine anmelden, das sei kein Problem, als Tanzherren dienen dann Offiziersanwärter der Offiziersschule Fürstenfeldbruck.
Mehr Infos und Kontakt unter www.studio-ritmo.de (unter Kaiserball).
„Angemessene Abendgarderobe“ ist auch beim großen Galaball des „Kirnarra Narrenrats“ aus Kirchheim angesagt, der heuer 25. Geburtstag feiert. Der Ball findet diesen Samstag, 19. Januar, im Bürgersaal Haar, Kirchplatz 1, statt. Restkarten gibt es an der Abendkasse. Einlass ist ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr.
Keine feste Kleiderordnung gibt es beim traditionellen „Gaudiwurm“ der „Feringa Radau“ am Sonntag, 10. Februar, 13 Uhr, vom Maibaum Johanneskirchen zum Bürgerpark Oberföhring. Von Michaela Schmid

Fasching 2013: Sind Sie dabei oder schätzen nur die Krapfen? Stimmen Sie ab unter www.samstagsblatt.de.

Gewinnspiel:

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Artikel vom 18.01.2013
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