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„Stunde der Wintervögel“: Ergebnis im Landkreis
Ebersberg · Kohlmeise ist Spitzenreiter
Die Kohlmeise ist bei der „Stunde der Wintervögel“ knapp 2000 Mal gezählt worden und wurde an fast jeder Zählstelle gesichtet. Foto: Z. Tunka/LBV-Archiv
Ebersberg · Noch nie haben bei der „Stunde der Wintervögel“ des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) so viele Naturfreunde mitgemacht wie in diesem Jahr. Alleine in Ebersberg haben knapp 400 Vogelfreunde fast 12.000 Vögel beobachtet.
Im Landkreis konnte die Kohlmeise den Spitzenplatz des Vorjahres erobern. Auf den weiteren Rängen folgen Feldsperling und der Vorjahressieger Haussperling. Mit 1.988 Exemplaren ließ die Kohlmeise die Konkurrenz deutlich hinter sich. Sie ist darüber hinaus auch derjenige Vogel, der an nahezu jeder Zählstelle zu sehen war. Die Feld- und Haussperlinge lagen mit 1.591 und 1.580 Tieren sehr dicht beieinander. Beide Arten konnten in fast jedem zweiten Garten beobachtet werden. Gegenüber dem Vorjahr gab es kaum Veränderungen unter den „Top Ten“ der häufigsten Vögel. Allerdings wurden 2013 deutlich mehr Dompfaffe und Buntspechte gezählt als bei der letzten „Stunde der Wintervögel“.
Die Liste der zehn häufigsten Vogelarten wird ergänzt durch die Amsel (1.080
Exemplare, Rang vier), Blaumeise (996), Grünfink (990), Buchfink (827),
Kleiber (301), Dompfaff/Gimpel (251) und Buntspecht (248).
Die
hohen Platzierungen von Dompfaff und Bergfink (Platz elf) zeigen, wie attraktiv
Bayern in der kalten Jahreszeit für Vögel aus dem Norden ist. Die heimischen
Dompfaff-Populationen bekommen im Winter regelmäßig Besuch von ihren Verwandten
aus dem Norden. Bergfinken leben im Sommer vor allem in Norwegen, Schweden
und Finnland. Im Winter kommen sie nach Deutschland, wo sie in alten Buchenwäldern
ausreichend Nahrung finden.
In Ebersberg wurden bei der diesjährigen Zählung mehr Seidenschwänze gezählt als sonst. 39 gemeldete Tiere reichten trotzdem nur für Platz 27. Gerade in Oberbayern ist der Seidenschwanz heuer örtlich in großen Massen aufgetreten. Bezogen auf den Regierungsbezirk landete der attraktive Gast aus dem hohen Norden auf Rang 15.
Eigentlich überwintern die Tiere mit der charakteristischen Federhaube in der Taiga Skandinaviens und Sibiriens. Sie ziehen nur alle paar Jahre so weit nach Süden wie heuer, wo sie vor allem Misteln und Beeren von Ebereschen fressen. Einige Teilnehmer hatten bei der diesjährigen Zählung besonders Glück, da sie einige außergewöhnliche oder im Winter eher seltene Vögel beobachten konnten. So wurden 25 Zaunkönige, acht Wintergoldhähnchen und sechs Hausrotschwänze gemeldet. Auch zwei Tannenhäher, ein Schwarzspecht und ein Eisvogel waren mit dabei.
Im Kreis Ebersberg beteiligten sich 392 Vogelliebhaber an der Aktion und
zählten 11.885 Vögel an 296 Plätzen. Das ist durchaus bemerkenswert, denn
das Wetter war heuer wie schon 2012 nicht optimal zur Vogelzählung. Die
Ebersberger Vogelfreunde konnten pro Garten 40 Tiere zählen. Der Landesbund
für Vogelschutz hat heuer zum achten Mal zur „Stunde der Wintervögel“ aufgerufen,
die seit drei Jahren deutschlandweit stattfindet. Trotz regnerischen Wetters
zählten am Dreikönigswochenende so viele Vogelfreunde wie noch nie. Die
Zahl der Teilnehmer belief sich bayernweit auf rund 23.000 (ein Plus von
40 Prozent), die gemeinsam knapp 700.000 Vögel (2012: 450.000) zählten.
Diese überwältigende Resonanz zeigt, dass sich immer mehr Menschen für die
Natur vor der eigenen Haustür begeistern.
Vom 9. bis 12. Mai
findet die Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ statt, bei der die Brutvögel
der Gärten im Mittelpunkt stehen. Weitere Infos unter www.stunde-der-wintervoegel.de.
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