Über 500 Eltern und Schülern kamen zur Infoveranstaltung zum neuen Gymnasium

Trudering · Eltern müssen einen Plan B haben

Dr. Ludwig Spaenle, Susanne Asam, Markus Blume und Carsten Wiese bei der Informationsveranstaltung über das neue Truderinger Gymnasium. 	Foto: privat

Dr. Ludwig Spaenle, Susanne Asam, Markus Blume und Carsten Wiese bei der Informationsveranstaltung über das neue Truderinger Gymnasium. Foto: privat

Trudering · »Wir werden nicht als perfektes Gymnasium starten; wir müssen Fehler machen dürfen, um aus Fehlern zu lernen. Und geben sie bei Ihrer Anmeldung gleich auch Ihren Zweitwunsch an.«

Ein Gymnasium für Trudering

  • Truderinger Gymnasium
    Themenseite zum Bau und der Planung des Truderinger Gymnasiums, das im Jahr 2013 fertig sein soll

Diese ehrlichen Aussagen traf Susanne Asam, die Schulleitung des im September an den Start gehenden Truderinger Gymnasiums. 500 Interessierte kamen vergangenen Donnerstag ins Truderinger Kulturzentrum. Dorthin hatten Markus Blume als örtlicher Landtagsabgeordneter und der Verein der Freunde und Förderer des Truderinger Gymnasiums zum »Bildungsdialog Truderinger Gymnasium« geladen. Gemeinsam mit Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle, MdL und der jüngst ernannten Schulleiterin des Gymnasiums an der Friedenspromenade präsentierten sie aktuelle Informationen zum Truderinger Gymnasium.

Nach kurzer Begrüßung durch Markus Blume und Carsten Wiese als Vorsitzenden des Fördervereins erläuterte Kultusminister Spaenle zunächst die Grundzüge des bayerischen Gymnasiums und ging dabei auf die Münchner Besonderheiten ein. Während bayernweit etwa 40 Prozent der Schüler das Gymnasium besuchten, seien es in München rund 53 Prozent – und die Tendenz zeige weiter leicht nach oben. Umso mehr freue er sich, dass das Truderinger Gymnasium nun neue Kapazitäten schaffe und zudem ein äußerst attraktives Gebäude entstanden sei, so Spaenle. Ausdrücklich dankte der Minister allen Beteiligten, die sich schon im Vorfeld der Schuleröffnung engagierten, und signalisierte die Bereitschaft des Kultusministeriums, auch reformpädagogische Ansätze aufzugreifen.

Anschließend folgte der mit Spannung erwartete erste Auftritt der Schulleitung des Truderinger Gymnasiums. Susanne Asam unterrichtet Deutsch, Ethik und Sport und bringt zwölf Jahre Unterrichtserfahrung sowie sechs Jahre Erfahrung in der Ministerialbeauftragten-Dienststelle für Gymnasien mit nach Trudering. Aktuell ist sie stellvertretende Schulleitung des Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasiums. Eine gute Schule ist für sie nach eigenen Worten eine Schule, die »Schüler dort abholt, wo sie gerade sind.« Und genau deshalb ist sie begeistert vom Raumkonzept (wir berichteten) ihrer künftigen Wirkungsstätte.

Starten wird das Gymnasium mit den Jahrgangsstufen 5 bis 8, wobei es voraussichtlich je fünf fünfte und sechste Klassen sowie vier siebte und achte Klassen geben wird. Dies hänge aber noch von der tatsächlichen Zahl an Einschreibungen ab. Die Anmeldung für die fünfte Klasse erfolgt am 8. Mai in der Zeit zwischen 8.00 und 12.00 Uhr sowie zwischen 15.00 und 18.00 Uhr. Nach-meldungen sind am 10. Mai von 8.00 bis 12.00 Uhr möglich. Durchgeführt werden die Anmeldungen am Michaeli-Gymnasium.

Die Jahrgangsstufen 6 bis 8 setzen sich zunächst aus den bereits bestehenden Vorläuferklassen zusammen, für interessierte Schulwechsler wird unter www.gymnasium-trudering.de ein Formular bereitstehen. Sollte die Schülernachfrage das Angebot übersteigen, werde man »einen geeigneten Modus finden müssen«, so Asam. Dabei werde man auch andere Kriterien als die Entfernung des Wohnorts heranziehen, um Kinder aus der Messestadt nicht zu benachteiligen. Ausdrücklich schloss Asam aber den Notendurchschnitt als Kriterium aus.

Die Zahl der Anmeldungen wird auch ausschlaggebend sein für die Ganztagsangebote. In den Jahrgangsstufen 6 und 7 ist ein offenes Ganztagsangebot geplant, für die neu beginnenden fünften Klassen möchte man sowohl ein offenes als auch ein gebundenes Angebot schaffen. »Es gehen aber immer nur ganze Klassen«, betonte Asam. Gegebenenfalls werde man auch hier Kriterien finden müssen. Am Geld wird es aber keinesfalls mangeln: Spaenle unterstrich, dass der Freistaat jedem genehmigungsfähigen Antrag stattgebe.

Von den Eltern ebenso heiß diskutiert wurde die Frage der Sprachenfolge. Das Truderinger Gymnasium wird einen naturwissenschaftlich-technologischen Zweig mit zwei Fremdsprachen Englisch und Französisch bzw. Englisch und Latein und einen sprachlichen Zweig mit der klassischen Sprachfolge Englisch, Latein und Französisch anbieten. Gerade als dritte Fremdsprache könnten sich viele Eltern aber eher Italienisch, Spanisch oder sogar Chinesisch vorstellen. Kultusminister Spaenle beruhigte: »Wir haben noch gar keine zehnte Klasse am Truderinger Gymnasium.« Man werde Gespräche mit dem Elternbeirat und dem Schulforum führen; die Schule könne jederzeit einen Antrag für andere oder ergänzende Sprachen stellen.

Abhängig sei das Sprachenangebot aber immer auch von der Lehrerschaft. Derzeit laufen die Bewerbungsverfahren. Die neue Schulleitung führt diese Woche erste Gespräche mit potenziellen Lehrkräften. Im Juli wird sich das neue Kollegium dann treffen und erstmals kennenlernen. Asam stellte dabei klar, dass sich das Kollegium ebenso entwickeln werde müssen wie die gesamte Schule. Und selbstverständlich werde es am Truderinger Gymnasium auch Frontalunterricht geben, wenn er pädagogisch sinnvoll sei, »bestimmt aber nicht neun Stunden am Tag.« Carsten Wiese und Markus Blume zeigten sich zufrieden, als sie die Gäste nach rund zweieinhalb Stunden mit derart vielen Informationen in den Abend entließen. Der Förderverein wird in Abstimmung mit der Schulleitung in den nächsten Wochen laufend aktuelle Infos unter www.gymnasium-trudering.de veröffentlichen.

Artikel vom 13.02.2013
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