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Lichtblick Seniorenhilfe e.V. lindert bundesweit Altersarmut
Haidhausen · Hilferufe aus ganz Deutschland
Haidhausen · Manch gutes Werk fängt klein an: Der gemeinnützige Verein Lichtblick Seniorenhilfe startete vor zehn Jahren in einem kleinen Büro in der Münchner Balanstraße seinen Kampf gegen die stetig wachsende Altersarmut.
Seinerzeit firmierte das Problem als gesellschaftliches Randphänomen. Damals schon erkannte die Münchner Unternehmerin Lydia Staltner den sozialen Sprengstoff, den dieses Thema in sich birgt. Sie gründete Lichtblick Seniorenhilfe e.V. Heute unterstützt das Hilfswerk schnell und unbürokratisch mehr als 3.500 bedürftige Rentner – Tendenz steigend. Es ist das erste Projekt seiner Art in ganz Deutschland. München, Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und bald Berlin – Lichtblick Seniorenhilfe erweitert sukzessive sein Hilfsnetz über die ganze Republik. »Anfangs wollte sich der Verein nur um notleidende Senioren in Bayern kümmern«, erläutert die Vereinsvorsitzende Lydia Staltner, »inzwischen erreichen uns aber immer mehr Hilferufe aus ganz Deutschland. Deshalb wollen wir überall in der Republik Lichtblick-Anlaufstellen aufbauen.«
Insbesondere Frauen sind von Altersarmut betroffen
SOS Lichtblick – das schnelle Hilfspaket: Lebensmittelgutscheine, Essen auf Rädern, Kleidung und Schuhe, Hausnotruf, Medikamentenzuzahlungen oder ein Fahrtkostenzuschuss für öffentliche Verkehrsmittel, ein neuer Kühlschrank, eine neue Brille oder ein Hörgerät – alte Menschen mit einer schmalen Rente werden nach schneller Prüfung ihrer Lebensumstände ganz unbürokratisch unterstützt. Jedermann kann beim Seniorenhilfe-Verein Pate für arme Senioren werden. Die Lichtblick-Schützlinge erhalten auf diese Weise monatlich 35 Euro. Viel Geld für Menschen, die mit 250 bis 300 Euro im Monat über die Runden kommen müssen. Armut im Alter lässt die Menschen meist vereinsamen. Lichtblick Seniorenhilfe e. V. veranstaltet regelmäßig ein buntes Ausflugsprogramm, um die mittelosen Rentner wieder mit anderen Menschen in Kontakt zu bringen. Die Kosten für dieses Angebot tragen der Verein oder Sponsoren.
Im Jahr 2007 zeichnete Bundeskanzlerin Angela Merkel die Lichtblick-Organisation im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs »Start Social« aus.
Insbesondere Frauen sind von Armut betroffen. Jede fünfte Seniorin erhält laut Bundestag zwischen 650 und 850 Euro Rente im Monat. So ist es nicht verwunderlich, dass 80 Prozent aller Lichtblick-Bedürftigen Frauen sind. Nach Abzug der Miete, Strom- und Heizkosten bleibt nicht viel zum Leben übrig. Am Schlimmsten trifft es jene, die knapp über dem Satz liegen, der ihnen eine staatliche Grundsicherung garantiert. »Diese Menschen müssen am Ende des Monats hungern«, weiß Lichtblick-Vereinschefin Staltner. Lichtblick Seniorenhilfe e. V. prüft die Anträge. Die Antragsteller müssen zum Beispiel ihren Renten- und Grundsicherungsbescheid vorlegen.
Artikel vom 10.06.2013Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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