Ministerin besucht Münchens zweitgrößte Kleingartenanlage

Moosach · Grünes Idyll mitten in der Stadt

Stolz zeigte Imker Jan Wenckebach Ministerin Ilse Aigner seinen Bienen, mit denen er rund 500 Kilo Honig im Jahr produziert.	Foto: ws

Stolz zeigte Imker Jan Wenckebach Ministerin Ilse Aigner seinen Bienen, mit denen er rund 500 Kilo Honig im Jahr produziert. Foto: ws

Moosach · Ganz versteckt zwischen Wintrichring und Westfriedhof liegt München zweitgrößtes Schrebergartenparadies: die Kleingartenanlage Nordwest 12. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner machte am vergangenen Freitag auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Johannes Singhammer (CSU) einen Rundgang durch die Moosacher Kleingartenkolonie.

»Sie ist eine der schönsten in München«, betonte Otto Grötsch, zweiter Vorsitzender von Nordwest 12.
Es gibt genau 346 Gärten. Die kleinste Parzelle hat 240 Quadratmeter, die größte 430. Der älteste Kleingärtner ist Werner Schulz. »Mir gefällt es hier sehr gut. Ich bin zufrieden«, sagt der 99-Jährige. Im Herbst kann er seinen 100. Geburtstag feiern. Seit 1991 ist er in der Anlage. Früher haben er und seine Frau vieles angebaut. Jetzt haben die beiden noch Tomaten, Erbsen, Radieschen und Erdbeeren. Der restliche Teil wurde in Rasen umgewandelt.

Sogar einen Imker gibt es in der Kleingartenanlage NW 12. Jan Wenckebach ist ein junger Mann und übernahm die Bio-Imkerei vor ein paar Jahren von seinem Großvater. Der Bienenzüchter hat acht Bienenvölker, »jedes Volk hat im Schnitt 65.000 bis 70.000 Bienen«, erzählt der Kleingärtner. Er wolle auf zwölf Völker aufstocken. »Dann rührt sich was«, sagt die Ministerin. 500 Kilogramm Honig stellt er im Jahr her, also 1.000 Gläser feinsten Biohonig, unter anderem auch Lindenhonig. »Der ist das beste gegen Halsweh«, sagt seine Frau, die den eineinhalb Jahre alten Sohn am Arm hält. Den Landtagsabgeordneten Joachim Unterländer, der mit Stadträtin Mechthilde Wittmann und Bezirksrat Dr. Rainer Großmann (alle CSU) an dem Rundgang teilnimmt, interessiert eins: »Wie oft werden Sie gestochen?«, fragt Unterländer. Der Imker lächelt und winkt ab: »Fünf- bis zehnmal. Man gewöhnt sich daran. Ein Bienenstich ist gut gegen Rheuma.« Wichtig sei es, nach dem Stich sofort den Stachel aus der Haut rauszuziehen. Dann könne sich kein Gift mehr verteilen. Beim nächsten Stopp in Edmund Endrichs Garten wächst eine Fülle an Salat und Gemüse. »Ich habe eine Rund-um-Versorgung«, berichtet der Schrebergärtner und zieht vor den Augen der Ministerin einen Rettich aus der Erde – es ist ein Riesen-Radi. »Das ist bayerische Hochkultur«, sagt Aigner beeindruckt.

Beim anschließenden Bürgerdialog im Biergarten der Kleingartenanlage berichtet die Bundeslandwirtschaftsministerin, dass in Deutschland pro Jahr 82 Kilogramm an Lebensmitteln pro Person weggeworfen würden – am meisten Obst und Gemüse. Es werde zu viel eingekauft und zum Teil falsch gelagert, so Aigner. Sie wolle erreichen, dass künftig weniger Lebensmittel weggeschmissen werden. Helmut Schmidt vom Kleingartenverband München versichert sofort: »Ich verspreche Ihnen, dass die Gartler nichts wegwerfen.« Wally Schmidt

Artikel vom 11.06.2013
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