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„Da schau her!“ - Albrecht Ackerland über Münchner Schauspieler
Schauspieler wie Gustl Bayrhammer, Erni Singerl und Beppo Brem
München · Ein wirklich gern genommenes Thema, wenn es was zum Jammern braucht, ist der Münchner Volksschauspieler und sein Ausgestorbensein.
Ein Dauerbrenner in der Boazn. Einen Nachwuchs gibt es nicht, was waren das noch für Zeiten, als der Gustl Bayrhammer und der Toni Berger und die Erni Singerl und der Willy Harlander und der Beppo Brem spielten – so lustig waren's, das waren noch Zeiten, die konnten noch spielen, wie die Leute sind. So ungefähr geht das Klagelied am Boazntresen, und der Münchner Volksschauspieler, der ja nicht mehr ist, lässt sich sofort austauschen gegen das Bier, gegen einen Schweinsbraten oder den Münchner Fasching – von all dem kriegt man ja heute nichts Gescheites nicht mehr.
- München · Der gute Geist von Giesing
Artikel vom 29.06.2013: Filmfest-Premiere: Andreas Giebel im Interview - Umfrage zum Thema „Bayerische Filmklassiker“
Umfrage vom 29.06.2013: Welcher bayerischer Film (Kino, TV, Serie) ist ihr persönlicher Lieblingsklassiker? - München · So seh ich das! Zum Thema: Filmfest am Gasteig
Artikel vom 28.06.2013: Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin Silke Leuendorf: Und Bayern ist doch international!
Es wird dem Gustl Bayrhammer wirklich ganz und gar nicht gerecht, dass er
auf Augenhöhe mit einem Krustenbraten steht, aber so ist das nun mal.
Wie bei den meisten Klageliedern singe ich anfangs mit, um diesen Schmarren
bei den anderen noch anzuheizen – weil eine Gaudi ist das ja schon, wenn
der Münchner sein originales Granteln auspackt, obwohl es das Granteln ja
auch schon gar nicht mehr in der Urform gibt, sagt man. Dann aber werde
ich leise und lausche, und ich wundere mich, wie wenig Interesse so viele
an ihrer Zeit, an ihrer Umwelt haben.
Denn es gibt selbstverständlich
fantastische Schauspieler, die auf der Bühne stehen oder in Perlen in Film
und Fernsehen spielen. Denn diese Perlen, die gibt es auch. Genau so, wie
es den Dialekt gibt. Vielleicht in München nicht mehr ganz so – aber das
ist eine Geschichte, die ist nun bald dreißig, vierzig Jahre alt. Wahrscheinlich
ist das Getue um das Fehlen vom bairischen Dialekt in der Stadt schon so
alt wie der Dialekt selbst. Aber wenn ich auch nur drei, vier Dutzend Kilometer
ab vom Schuss in einem Bus sitze, in dem zum Beispiel grad Schulkinder mitfahren,
dann merkt man erst, was für ein Riesenschmarrn das ist, wenn Zeitungen
titeln, der Bairische Dialekt sei in ein paar Jahren ausgestorben.
Gar nix ist ausgestorben: Kein sogenannter Volksschauspieler, kein
Schweinsbraten und kein guter Münchner Film. Man muss halt schauen danach.
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