Eching · Böhm kein Genosse mehr

Nicht mehr in der SPD: Echings Gemeinderat Bertram Böhm. F.: privat

Eching · Bertram Böhm und die Echinger SPD gehen getrennte Wege: Der Gemeinderat trat nach Differenzen aus der Partei aus. Doch der Echinger Rechtsanwalt hat große Ziele: 2016 will er für das Amt des Bürgermeisters kandidieren.

Mit dem Austritt Böhms sitzen nun drei Fraktionslose im Echinger Gemeinderat – und der ehemalige Genosse sieht sich nicht als Einzelkämpfer, sondern hat Dieter Migge (ausgetreten aus der CSU) und Heinz Müller-Saala (FDP) seine Zusammenarbeit angeboten. Als »Trio« könnte man Fraktionsstatus erlangen. Mittel- bis langfristig sieht Böhm seine Zukunft aber bei den »Bürgern für Eching«. Diese haben für 2014 den Einzug in den Gemeinderat angekündigt. Und für 2016 plant Bertram Böhm, als Bürgermeisterkandidat der jungen Wählergruppierung anzutreten.

Dass der Anwalt nun nicht mehr der örtlichen SPD angehört, ist die Konsequenz einer Reihe von Verwerfungen innerhalb der Fraktion. Im Vorfeld der Neuwahlen im Ortsverband war es nun kürzlich zum offenen Bruch gekommen: Böhm wollte sich als Nachfolger der ausscheidenden Vorsitzenden Anette Martin aufstellen lassen, wurde aber intern ausgebremst – und letztlich nicht einmal als Beisitzer nominiert. Als »absolut undemokratisches Verfahren« kritisierte Böhm das Vorgehen: »Den Ausschluss von der Vorstandsarbeit habe ich als Affront empfunden.« So sei der neue Vorstand der Echinger SPD vor der Wahl nur als »Gesamtpaket« vorgeschlagen worden – ohne Bertram Böhm. Die örtlichen Genossen können dessen Äußerungen indes nicht nachvollziehen. »Ich saß bei der Tagung in der Findungskommission, in der Böhm mit Verweis auf seine Zeitknappheit kein Ansinnen auf einen Vorstandsposten im Ortsverein machte«, meinte der Vize-Vorsitzende Jürgen Schechler. Er zeigte sich vom Austritt Böhms überrascht.

Artikel vom 22.07.2013
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