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Samstag: »Flucht.Vertreibung.Neubeginn«
Erding · Bewegender Film
Fünf der sechs im Film mitwirkenden Frauen: Gabriela Matniszewska, Ilse Kaper, Edwarda Zukowska, Hertha Christ und Karin Kaper (v.l.). Foto: VA
Erding · Wegen des großen Erfolges im Juni und der anhaltenden Nachfrage wird der Dokumentarfilm »Flucht. Vertreibung. Neubeginn« in Dorfen nochmals gezeigt: diesen Samstag, 27. Juli, 15 Uhr, im s’Kino im Jakobmayer, Unterer Marktplatz 34. Der Film ist ab 12 Jahren freigegeben.
Drei polnische und drei deutsche Frauen aus mehreren Generationen, deren Familiengeschichte sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges auf dramatische Art kreuzte, setzen bewusst persönlich zum Thema »Flucht und Vertreibung« ein Zeichen der Hoffnung, dass Versöhnung möglich ist. Der Film erzählt sehr privat ein jahrzehntelanges besonderes Kapitel in den deutsch-polnischen Beziehungen. Kommentarlos kommen die Frauen zu Wort und lassen den Betrachter Anteil nehmen an ihrer subjektiven Sicht der Ereignisse.
Der Film berücksichtigt nicht nur die erschütternden Vorkommnisse in den Kriegswirren bis zur endgültigen Vertreibung der deutschen Familie aus ihrem niederschlesischen Dorf Niederlinde im Sommer 1946. Er wirft auch ein Licht auf die Entwicklungen der Nachkriegszeit sowie spätere Jahrzehnte bis heute. Dem Schicksal der Deutschen, die später in Bremen und Umgebung eine zweite Heimat fanden, wird das der polnischen Familie gegenübergestellt, die ihrerseits 1940 von der sowjetischen Armee aus Ostgebieten Polens nach Sibirien verschleppt wurde. Nach einer unglaublichen sogar bis Kirgistan führenden Odyssee bekam sie schließlich im Sommer 1945 den Hof der Deutschen zugesprochen. Das ehemalige Niederlinde heißt heute Platerówka und liegt 25 km von Görlitz entfernt.
Artikel vom 25.07.2013Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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