3 Fragen an... Bastian Behrens, Student und Gesamtmanager des TUfast Racing Teams

Münchner Studenten bauen und fahren Formel 1-Autos in Hockenheim

München · In München werden Rennautos gebaut – von Studenten. Am vergangenen Wochenende nahm das Team des TUfast Racing Team der Technischen Universität (TU) München an der Formula Student Germany am Hockenheimring teil und trat dort gegen mehr als 100 andere Unis aus aller Welt an.

Dort zählt nicht nur Geschwindigkeit, auch Finanzplanung und Verkaufsargumente sind Teil der Bewertung. Bastian Behrens (24) ist Gesamtmanager beim TUfast-Team, das mit einem Verbrenner- und einem Elektroauto am Start war. Mit dem Verbrenner sind sie Fünfter geworden, mit dem Elektroauto Elfter (wegen Ausfalls bei einem Wettbewerb).

Zwei Rennautos zu bauen fordert mit Sicherheit ein großes Team und viel Aufwand?

Bastian Behrens: Wir arbeiten mit insgesamt 55 Leuten an unseren beiden Autos, agieren dabei aber als ein Team. Wir unterstützen uns gegenseitig, bauen auch etwa dasselbe Chassis für beide Autos. Wir kommen aus den verschiedensten Studiengängen, die meisten sind Maschinenbauer, es sind E-Techniker und BWL-er dabei, aber auch Leute aus den Bereichen IT, Physik oder Luft- und Raumfahrttechnik. Wir stecken sehr viel Zeit in das Projekt, fahren neben der Formula Student Germany auch nach Silverstone, Tschechien und Österreich, waren schon in den USA, in Shanghai und Australien.

Wird das in der Uni angerechnet?

Bastian Behrens: Nein, leider gar nicht. Aber der persönliche Benefit, den jeder aus der Arbeit zieht, ist riesig. Man kann nichts Besseres machen. Denn Unternehmen haben in den letzten Jahren immer mehr gemerkt, dass Noten weniger wichtig sind als praktische Erfahrung. Viele, die im TUfast Racing Team mitgearbeitet haben, sind danach in die Le-Mans- oder DTM-Abteilung von Audi gegangen, mit denen wir eng verknüpft sind. Andere landen bei Porsche oder BMW oder auch bei Unternehmen in der Luft- und Raumfahrttechnik, die uns als Sponsoren unterstützen.

Stichwort Sponsoren. Wie teuer ist es, solche Rennautos zu bauen?

Bastian Behrens: Unser Budget liegt im niedrigen sechsstelligen Bereich. Wir haben viele langjährige Sponsoren, bekommen immer wieder neue hinzu. Das ist Aufgabe unserer Organisation, in der hauptsächlich BWL-er arbeiten. Für jeden Sponsor gibt es einen persönlichen Ansprechpartner. Unsere Autos werden im Business-Plan mit einem Wert von etwa 25.000 Dollar ausgezeichnet, allerdings ist der Report auf eine Fertigung von 1.000 Stück angelegt. In den Autos liegen so viele Stunden persönlicher Arbeit, der Wert ist eigentlich viel höher. Interview: Jan Lüdeke

Artikel vom 09.08.2013
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