Neuregelung im Landkreis erforderlich – aber wie?

Dauerthema Sperrmüll

Der Wertstoffhof in Steinkirchen im Holzland ist einer der jüngsten im Kreis Erding. Weitere Annahmestellen dieser Art sollen geschaffen werden.	Foto: sy

Der Wertstoffhof in Steinkirchen im Holzland ist einer der jüngsten im Kreis Erding. Weitere Annahmestellen dieser Art sollen geschaffen werden. Foto: sy

Erding · Das Müllkonzept des Kreises Erding gilt inzwischen für ganz Oberbayern als Vorbild, haben die Erdinger doch seit Jahren stabile Müllgebühren. Aber es ist nichts so gut, dass es nicht noch verbessert werden könnte.

Und da gibt es ein Thema, das die Abfallwirtschaftler im Landkreis umtreibt: der Sperrmüll. Denn dieser wird noch zu wenig getrennt erfasst und recycelt.

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Als der Arbeitskreis »Umweltsicherung und Landesentwicklung« im Kreisverband Erding kürzlich seinen 25. Geburtstag feierte, wurde öffentlich gemacht, dass Überlegungen zu diesem Thema angelaufen sind. Landrat Martin Bayerstorfer meinte auf der Versammlung bezüglich des Sperrmülls: »Das ist der Punkt, an dem wir ansetzen müssen.« Eine Richtung ist noch nicht klar, zu jung ist die Idee, um nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen. Aber das Ziel ist klar. Es ist das gleiche, das Bayerstorfer schon seit Jahren kreisauf, kreisab predigt: Reduzierung der Menge an Restmüll – denn dieser kostet richtig Geld, da er gelagert oder beseitigt werden muss. Es vergeht kaum eine Bürgerversammlung im Kreis Erding, wo der Landrat das nicht zum Thema macht. Der Erfolg bei dieser Politik schlägt unmittelbar auf die Müllgebühren durch – denn diese haben sich nach den Worten des Landrats eben nicht erhöht. Dies ist gelungen trotz erheblicher Investitionen: »Wir haben Wertstoffhöfe gebaut, und es werden auch noch weitere dazu kommen«, so Bayerstorfer.

In der Versammlung wurde zudem deutlich, dass der Arbeitskreis »Umweltsicherung und Landesentwicklung« auch beim Thema »Sperrmüll« wieder ran muss. Jener Arbeitskreis war es, der das Müllkonzept des Landkreises mit entwickelt hatte, ­eine der Hauptleistungen der ­inzwischen 120 Mitglieder kreisweit, die der Landrat ausdrücklich würdigte. Das Ziel bei der Neuausrichtung beim Thema »Sperrmüll« bleibt, was Bayerstorfer so ausdrückte: »Hundertprozentige Gerechtigkeit werden wir nie hinkriegen, aber wir müssen darauf hin arbeiten.« Wie das geht, machte er an einem Beispiel deutlich: Die Biotonne ist in der Abfallgebühr des Kreises enthalten, weil »sonst die Leute erfinderisch werden, wie sie die Gebühr umgehen können.« Sie wird also auch von denen mit bezahlt, die keine Biotonne haben, weil sie derlei Abfälle entweder über Komposter oder in der Landwirtschaft unterbringen können. Kostenlos würden außerdem auch Folien angenommen, was Otto Normalverbraucher nicht unbedingt brauche, der Landwirt aber sehr wohl, weil er mit solchen Folien seine Fahrsilos abdecke.

Der Landrat fasste das alles unter dem Begriff »Solidargemeinschaft« zusammen. In der Tat: Im Nachbarkreis Landshut beispielsweise kosten die getrennt verwerteten Kunststoffabfälle extra. Im Landkreis Erding geht man einen anderen und – wie sich die Versammlungsteilnehmer alle einig waren – besseren Weg. sy

Artikel vom 08.08.2013
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