Experten diskutieren im Heizkraftwerk Unterhaching

Durch die Anlagen des Heizkraftwerkes führte Geschäftsführer Wolfgang Geisinger (Zweiter von links) die Gäste, darunter GtV-Präsident Waldemar Müller-Ruhe (links) und Altbürgermeister Erwin Knapek (Dritter von links) Foto: bs

Unterhaching · Zu einer Diskussion zum Thema »Geothermienutzung« trafen sich kürzlich Experten aus der Wirtschaft im Heizkraftwerk Unterhaching.

Waldemar Müller-Ruhe, Präsident des Bundesverbandes Geothermie (GtV), zeichnete dabei ein recht düsteres Bild von der Zukunft der Branche. »Wenn die Entscheidung nach den Wahlen nicht in die Richtung geht, dass Investoren mehr Sicherheit bekommen, ist das Projekt Geothermie in Deutschland erledigt«, so Müller-Ruhe. In den vergangenen Jahren hat der Ruf der Nutzung von Erdwärme für die Energieerzeugung gelitten, durch Ereignisse wie in Staufen im Breisgau, wo es im Zuge von Geothermie-Bohrungen seit 2007 zu Hebungen der Altstadt und Rissen in Gebäuden gekommen ist.

Ein gutes Pflaster für die Nutzung von Geothermie ist jedoch die Region um die bayerische Landeshauptstadt. Warum, erläuterte Unterhachings Altbürgermeister Erwin Knapek: »Aufgrund des Reichtums der Kommunen im Speckgürtel München haben wir hier so viele Projekte. Außerdem gibt es in Bayern viele ausländische Kapitalgeber, aus Ländern, in denen die Geothermie etabliert ist, wie Australien, Neuseeland oder dem US-Bundesstaat Kalifornien.« Der promovierte Physiker Knapek war als Bürgermeister maßgeblich an der Entwicklung und Realisierung des Geothermie-Heizkraftwerkes Unterhaching beteiligt, das als bundesweit vorbildlich gilt und 2008 mit dem Europäischen Solarpreis ausgezeichnet wurde. Das Kraftwerk, durch das Geschäftsführer Wolfgang Geisinger die Expertenrunde führte, versorgt die Gemeinde mit Strom und Fernwärme. Was nicht jedem bekannt ist: Grundsätzlich kann Geothermie auch zur Kühlung von Gebäuden eingesetzt werden. bs

Artikel vom 03.09.2013
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