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Ausstellung »Ohne Worte« will auf dringenden Platzbedarf aufmerksam machen
Immer mehr Besucher bei Münchner Bahnhofsmission
»Ohne Worte« nennt sich die Ausstellung, die derzeit Besucher der Bahnhofsmission zeigt. Foto: VA
München · Unter dem Motto »Ohne Worte« sind in der Münchner Bahnhofsmission, Gleis 11, seit 10. Oktober bis Dienstag, 5. November, Fotos von Frauen und Männern zusehen, die dort zu Gast waren. Den Abschluss gestaltet der bekannte Münchner Autor Friedrich Ani am Dienstag, 5. November, um 19 Uhr.
Er unterstützt die soziale Arbeit der Bahnhofsmission und liest aus einem seiner Bestseller vor. Jazz-Geiger Hannes Beckmann und Mitglieder der Münchner Bahnhofskapelle werden ihn musikalisch begleiten. Die Fotos »Ohne Worte« stammen von Fotografin Sanne Kurz und der Künstlerin und Psychologin Christiane Huber. Sie haben den Gästen Fragen wie: »Zeigen Sie uns Ihre schönste Erinnerung« oder »Sie sind König von Deutschland. Was würden Sie tun?« gestellt und deren pantomimische Antworten fotografisch festgehalten. Auf den Fotos sieht man zum Beispiel Ljubica M., Bulgarin, die seit mehreren Wochen in die Bahnhofsmission kommt und »sich riesig freut, weil sie endlich einen richtigen Arbeitsvertrag bekommen hat«, oder Ralf Z., der in einem Notübernachtungsheim lebt und regelmäßig zum Teetrinken in die Bahnhofsmission kommt. »Mit der Ausstellung und den Lesungen in unseren beengtenRäumlichkeiten möchten wir auch darauf aufmerksam machen, dass eine weitere Aufenthaltsmöglichkeit im Bahnhofsviertel dringend geschaffen werden muss«, erklärt Andrea Sontheim, die zusammen mit Simone Slezak die ökumenische Bahnhofsmission leitet.
»Unsere Einrichtung ist schon letzten Winter aus allen Nähten geplatzt und die obdachlosen Zuwanderer aus Osteuropa benötigen nicht nur Nachts ein Dach über dem Kopf, sondern müssen sich auch tagsüber irgendwo aufhalten.« Eine Wärmestube oder ein Treffpunkt mit Verpflegung wären daher zwingend notwendig. Die Bahnhofsmission hat rund um die Uhr geöffnet, ist Anlauf- und Beratungsstelle, erteilt Auskünfte zu Unterbringungsmöglichkeiten, Ämtern, Behörden und sozialen Einrichtungen, bietet Reisenden »Umsteigehilfen« und sicheres Geleit an und begleitet alleinreisende Kinder im Begleitdienst »kids on tour«. Außerdem gibt es zu festen Zeiten Brot und Tee sowie einen Warteraum, der als nächtlicher Schutzraum für Frauen und Kinder dient. Pro Nacht suchen dort im Schnitt fünf Frauen Schutz und Unterkunft. Von Januar bis September 2013 hat die Bahnhofmission 6.674 Männer und Frauen beraten.
Artikel vom 14.10.2013Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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