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Schöne Fassaden
Führung durch das Franzosenviertel
Haidhausen · Der Vorsitzende des Kulturvereins »Freunde Haidhausens« Johann Baier führt am Donnerstag, 14. November, beginnt ab 10.30 Uhr durch Haidhausen. Treffpunkt um 10.30 Uhr bei der Brunnenanlage auf dem Orleansplatz.
Auf der Tour soll die Entstehung des dritten Stadterweiterungsgebietes Münchens im 19. Jahrhundert erläutert werden. An Hand von alten Bildern, Graphiken und historischen Karten wird das Typische dieses zweiten reinen Mietshausviertels der Stadt aufgezeigt. In dem Ensemble »Ostbahnhofviertel« (besser bekannt als »Franzosenviertel«), entstanden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, trifft man auf eine große Zahl prächtiger Hausfassaden in historisierenden Baustilen, die oftmals unter Denkmalschutz stehen. Welcher Zusammenhang zwischen der Entstehung des Ostbahnhofs und den Grundstücksspekulationen besteht, wird auf der Tour ebenfalls ein interessantes Thema sein. Die Wörthstraße als Mittelachse eines symmetrischen Straßen- und Platzsystems führt auf die Spur des deutsch-französischen Verhältnisses der letzten Jahrhunderte, die Errichtung des Friedensengels und die Entstehung bedeutender sozialer Einrichtungen. In der Elsässer Straße mit Häusern aus der Zeit des Jugendstils werden Probleme der Stadtentwicklung um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert angesprochen.
An der Nahtstelle zwischen Franzosenviertel und Alt-Haidhausen wird die Geschichte des ehemaligen Schlossgeländes der Grafen von Preysing-Hohenaschau ein interessantes Kapitel der Sozialgeschichte Haidhausens berührt. Endpunkt der Tour ist die alte Haidhauser Dorfkirche, die von vier Bauernhöfen umgeben war und wo heute noch knapp 200 Jahre alte Herbergsanwesen zu finden sind. Hier beginnt an einem deutlich sichtbaren Geländesprung die für die Entwicklung Münchens so bedeutsame Lehmzunge, die seit dem Mittelalter wegen ihres wertvollen Rohstoffes für die Ziegelherstellung ausgebeutet wurde.
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