Weihnachtstimmung im altbayerischen Dorf
Die Tage werden kürzer und die Nächte länger. Der Schnee legt seinen weißen Mantel über die Häuser, Berge und Wiesen und überall sieht man weihnachtlichen Zauber entstehen. Sei es der Lichterschmuck oder die weihnachtlichen Bäckereien, die die Luft mit einem bezaubernden Duft erfüllen. Der Nikolaus besucht die Kinder und ein Hauch von Geheimnis weht durch die Luft. Die vorweihnachtliche Zeit ist reich an Traditionen und Bräuchen, christlich religiösen wie auch Ritualen aus vorchristlicher Zeit.
Hoamat Bayern Die Kolumne von Markus Wasmeier
Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, ehemals Skirennläufer, ausgezeichnet als Sportler des Jahres, stellt das Bauernhof- und Wintersportmuseum am Schliersee vor
So kommt es, dass einerseits der Heilige Nikolaus in Gestalt des Bischofs von Myra die Runde macht und den Kindern Geschenke bringt, andererseits aber auch Krampusse, Buttnmandl oder Klausen ihr Unwesen treiben. Mit diesen dämonischen Gestalten wollte man früher die bösen Geister vertreiben, vor denen man sich in den dunklen Nächten fürchtete. Heute überwiegen in Bayern natürlich die christlichen Traditionen und der Advent ist für uns eine Zeit des Wartens und der Ankunft, die staade Zeit, in der man es sich daheim gemütlich macht, das Haus dekoriert und Weihnachtsgebäck herstellt.
In den meisten Familien gibt es einen Adventskranz, oft selbst gebunden. Der Adventskranz zeigt uns und vor allem auch den Kindern wie lange es noch dauert, bis Weihnachten ist. Die vier Kerzen bzw. die vier Wochen der Adventszeit stehen dabei für die 4000 Jahre, die die Menschheit nach kirchlicher Zeitrechnung auf den Erlöser warten mussten. Neben dem Adventskranz gibt es aber auch den etwas vergessenen Brauch des Paradeisls. Dazu werden vier schöne Äpfel mit sechs
Stöcken zu einer Pyramide zusammengestellt. In jedem Apfel steckt eine Kerze. Die Stöcke sind mit Schnitzereien verziert oder mit Zweigen oder Bändern umwickelt und unter der Pyramidenspitze hängt eine vergoldete Walnuss am roten Band. Am Heiligen Abend wird diese Nuss geöffnet und es kommt ein kleines Christuskind, meist aus Wachs hervor.
Sitzt man dann in der Vorweihnachtszeit gemeinsam um den Adventskranz oder dem Paradeisl im Lichterschein, so holt vielleicht der ein oder andere sein Instrument hervor, für das er unterm Jahr keine Zeit gefunden hat. Man stimmt sich mit ruhigen Liedern auf das kommende Weihnachtsfest ein und bis Weihnachten sitzen die Töne dann auch wieder sicherer. Falls nicht, sagt man ja, dass auch die falschen Töne im Himmel richtig ankommen. In den Städten wird es geschäftig, Besorgungen werden erledigt, Christkindlmärkte werden aufgebaut und man hört Glockenklang und leise Musik.
Auch wir hier im Freilichtmuseum in Schliersee laden ein zum historischen Weihnachtsmarktl und ich würde mich sehr über Ihren Besuch freuen. In unseren originalgetreu restaurierten Höfen zeigen zahlreiche Aussteller und Kunsthandwerker ihre traditionellen Produkte. Es gibt handgemachten Christbaumschmuck, selbst gezogene Wachskerzen, Glaskunst, Holzspielzeug und sogar einen Christbaumverkauf. Natürlich haben wir auch schöne handgeschnitzte Krippen, über die ich mich sehr freue und die besonders den Kindern eine Freude machen werden. Denn wenn ich darüber nachdenke an die Krippe meiner Kindheit erinnere ich mich selbst auch noch ganz genau. Für mich ging eine unglaubliche Faszination aus von der heiligen Familie, die man gemeinsam und mit viel Liebe aufgestellt und dekoriert hat.
Zusätzlich können die Kinder in unserer Kinder-Weihnachtsbäckerei eigene Platzerl backen oder in der Kinderwerkstatt nach Herzenslust basteln. Daneben darf auf einem Weihnachtsmarktl natürlich auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen und ich kann Ihnen versprechen, bei uns werden Sie rundum versorgt. Auf unserem Dorfplatz werden Sie verwöhnt mit Kletzenbrot, Bratwürsten, Glühwein sowie Maronen und vielen anderen traditionellen Schmankerln. Genießen Sie unser Weihnachtsmarktl in dieser ganz besonderen Umgebung zwischen den historischen Höfen des altbayerischen Museumsdorfes, weit ab von der Hektik der Städte und des Alltags inmitten der winterlichen Schlierseer Berge.
Nähere Informationen dazu gibt es unter www.weihnachtsmarktl.de
Ihr Markus Wasmeier