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Maschinen, Märchen und Rolls Royce
Wieder Truderinger Kunst-Tage über Ostern im Kulturzentrum
Das Bild von Caroline Weiss in Öl auf Nessel gemalt beinhaltet die Thematik »Rotkäppchen«. Foto: VA
Trudering · Über Ostern verwandelt sich das Kulturzentrum Trudering wieder in ein Haus der Kunst mit farbenprächtigen Malereien, beeindruckende Fotografien, Zeichnungen, Skulpturen und bewegten Objekten. Die Eröffnung ist am 17. April.
Die Kunst-Tage haben sich mittlerweile einen besonderen Ruf erworben, weit über die Grenzen des Münchner Ostens hinaus. Mehr als 200 Bewerber aus ganz Deutschland haben dieses Jahr ihre Mappe eingereicht. Die 24 ausgewählten Künstler kommen u.a. aus Berlin, Köln, Wiesbaden, Dresden und Mannheim. Ziel der vierköpfigen Jury unter Leitung von Peter Gierse war es, gegensätzliche künstlerische Positionen und eine möglichst große Vielfalt zu präsentieren. Die Besucher erwarten daher ebenso spannungsgeladene, ironische und provozierende Kunstwerke wie meditative und ruhige. Im Festsaal des Kulturzentrums werden die bewegten Installationen von Charly-Ann Cobdak gezeigt. Die freischaffende Künstlerin aus München ersteht die Einzelteile für ihre fantastischen Maschinen auf Flohmärkten und auf Ebay. Die Leidenschaft für Maschinenteile verbindet sie mit Witz, Komik und sprühender Ironie. So ist die sogenannte »Tschaikowsky-Maschine« auf ein Kinderwagengestell montiert. Zu einer Sequenz des Nussknackers von Peter Tschaikowsky tanzt eine kleine Ballerina, und auch ein Hampelmann wird ganz aktiv.
Beim genauen Hinsehen kann der Besucher zwischen sich quietschend drehenden Rädern und blinkenden Lichtern immer wieder neue interessante Details entdecken. Eine Vertreterin der Malerei ist Caroline Weiss. Sie hat an der Akademie für Bildende Künste in München studiert und einen sehr eigenen Malstil entwickelt, den sie selbst narrativ-satirisch nennt. Themen ihrer Bilder sind die klassischen deutschen Märchen. Rotkäppchen hat sie zum Beispiel neu interpretiert: Das Mädchen jogget mit IPod und Kopfhörern durch den Wald. Der böse Wolf hinter zwei dicken Bäumen ist zwar bunt mit rosa Ohren, aber auch in der modernen Inszenierung nicht weniger gefährlich. Bei den Fotografen fallen die Arbeiten von Martin Weiand auf. Er lebt in Rosenheim und hat dort sein Studio. Seit Monaten beschäftigt er sich fotografisch mit Wasser, das fällt. In der Realität vollzieht sich der Prozess von fallendem Wasser derart schnell, dass das menschliche Auge die dabei entstehenden Formen nicht erkennen kann. Anders ist es, wenn man, wie Martin Weiand, den Bruchteil einer Sekunde auf dem Fotopapier festhält. Dann sieht man plötzlich bekannt erscheinende Formen und Strukturen. In der Arbeit »Emily« zum Beispiel erinnert das fallende Wasser an die berühmte Kühlerfigur des Rolls Royce.
Das Publikum ist wieder gefragt
Alle Besucher werden darüber abstimmen, welche der 24 Künstler am Ende der Ausstellung mit den Publikumspreisen geehrt werden. Die Preise werden diesmal von der Filiale Trudering der BMW Automag GmbH gestiftet. Den neuen BMW-Betrieb gibt es erst seit einem dreiviertel Jahr an der Wasserburger Landstraße. Filialleiter Lorenz Köstner kümmert sich seither nicht nur intensiv um seine Kunden, sondern war spontan bereit, sich auch für das kulturelle Leben im Münchner Osten zu engagieren. Am Ostermontag um 18.00 Uhr werden die beiden Preise verliehen.
Die feierliche Eröffnung findet am Donnerstag, 17. April um 19.00 Uhr statt. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist dann von Karfreitag bis Ostermontag jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet, ebenfalls bei freiem Eintritt. Das Kulturzentrum befindet sich in der Wasserburger Landstraße 32. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 42 01 89 11 oder unter www.kulturzentrum-trudering.de.
Artikel vom 13.04.2014Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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