Ab Januar wirds teurer

Gebühren steigen in Unterhaching 2015

Auch für Hundebesitzer wird es ab 2015 teurer, wie viel, wird noch entschieden. 	Foto: Kohnke

Auch für Hundebesitzer wird es ab 2015 teurer, wie viel, wird noch entschieden. Foto: Kohnke

Unterhaching · Das Leben in Unterhaching wird ab Januar teurer. Freilich nicht in allen, jedoch in zentralen Bereichen: bei der Kinderbetreuung, den Friedhofsgebühren und der Gemeindebücherei.

Das ist beschlossene Sache. Jetzt sollen auch die Hundehalter tiefer in die Tasche greifen. Um wie viel, darüber beraten derzeit die Gremien. Die endgültige Entscheidung fällt auf der nächsten Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch, 22. Oktober.

Bislang zahlt der Tierfreund 30 Euro für seinen Hund im Jahr. Im Gemeindevergleich beinah ein Schnäppchen und seit 2007 auf konstantem Niveau. Udo Grafe von der Steuerverwaltung schlug deshalb vor, den Hundesteuersatz dem Durchschnitt des Landkreises München anzupassen. So soll ein Hund künftig 50 Euro kosten, ein Zweithund 70 Euro und jeder dritte und weitere 100 Euro. »Durch die Erhöhung ergeben sich jährliche Steuermehreinnahmen von rund 15.000 Euro jährlich«, rechnete Grafe vor. Die gesamte Höhe der Hundesteuer betrage dann 37.810 Euro. Dafür gab es grundsätzliche Zustimmung bei allen Fraktionen und gar die Forderung nach mehr. Christine Helming (Grüne) formulierte, in Sachen Hundesteuer »richtig mal zuzulangen«. Peter Hupfauer (FDP) meinte, wer Hunde mag, dem sollte es auch etwas wert sein. Auch Florian Riegel (CSU) kann sich eher eine Kostenstaffelung von 60, 80 und 100 Euro vorstellen. Sollte sich ein Halter darüber hinaus zur Durchführung eines Hundeführerscheins entscheiden, könnte dies mit einer finanziellen Entlastung belohnt werden. Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) entschied, beide Bereiche vorerst zu trennen, sagte aber zu, das Thema Hundeführerschein nach Prüfung der Sachlage später erneut aufzugreifen. Zudem dürfe in der Diskussion der soziale Aspekt der Hundehaltung nicht in den Hintergrund geraten. »Gerade für ältere Menschen ist der Hund sozialer Bezugspunkt«, so Panzer.

Kindergärten: Bereits unter Dach und Fach sind die Erhöhungen in anderen Bereichen, etwa den gemeindlichen Kindergärten. Die letzte Änderung liegt vier Jahre zurück. Die Verwaltung begründete den Schritt mit dem niedrigen Deckungsgrad der Gebühren und steigenden Sach- und Personalkosten. Etwa 20 Prozent wird die Erhöhung betragen. Eltern müssen dann bei einer täglichen Buchung von sechs bis sieben Stunden statt 95 Euro künftig 120 Euro zahlen. Modifiziert wurden die Regelungen bei der Geschwisterermäßigung. Seit den achtziger Jahren gibt es in Unterhaching die einrichtungs- und altersübergreifende Ermäßigung. Erlassen wurden 50 Prozent der Gebühren für Kinder im Alter von einem bis zehn Jahren. Künftig gilt die Regelung nur noch, wenn die Geschwister die gleiche Einrichtung besuchen. Durch geänderte Rahmenbedingungen sei die umfassende Geschwisterermäßigung nicht mehr zeitgemäß, Kinderbetreuungskosten zudem steuerlich absetzbar.

Beisetzungen: Die Friedhofsgebühren der Gemeinde werden um rund 15 Prozent angehoben. Den Vorschlag der Verwaltung unterstützten alle Fraktionen. Kostenbeispiele: Einzelgräber in der ersten Reihe kosten dann 40- statt bislang 35 Euro, Urnengräber 20 statt 17 Euro. Darüber hinaus soll es ab 2015 auch die Möglichkeit einer so genannten »Baumbestattung« geben. Geplant ist die Ausweisung einer entsprechenden Sektion mit zentralem Grabmal.

Gemeindebücherei: Kontrovers diskutiert wurden in den Gremien die Einführung einer einmaligen Benutzungsgebühr für die Gemeindebücherei. Nach wie vor sei die Nutzung gebührenfrei, erläuterte Wolfgang Ziolkowski von der Gemeindeverwaltung.

Lediglich Erwachsene zahlten künftig zwölf Euro Jahresbeitrag. Um die Leistungsfähigkeit auf dem bisher hohem Niveau halten zu können, sei dieser Schritt unumgänglich. 19 der Gemeinderatsmitglieder sahen das ebenso, zehn von ihnen nicht. Panzer kündigte außerdem an, dass die Bücherei, die an der Grenze der Leistungsfähigkeit arbeite, ab Ende Oktober Unterstützung durch eine weitere Fachkraft erhielte. Alle Gebührenerhöhungen lägen im landkreisweiten Durchschnitt, so Panzer. Keinem Mitglied des Gemeinderates seien diese leicht gefallen. K. Kohnke

Artikel vom 22.10.2014
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