Bürger haben das Wort

Radwege und Müll im Park: Was die Berg am Laimer beschäftigt

Anwohner wünschen sich ein Wartehäuschen an der Haltestelle Kreillerstraße. Dann müsste aber die St.-Veit-Straße um eine Fahrspur reduziert werden.	Foto: js

Anwohner wünschen sich ein Wartehäuschen an der Haltestelle Kreillerstraße. Dann müsste aber die St.-Veit-Straße um eine Fahrspur reduziert werden. Foto: js

Berg am Laim · Auf der Bürgerversammlung des Bezirksausschusses Berg am Laim (BA 14) haben sich die Teilnehmer vor allem mit den Verkehrsproblemen im Viertel befasst. Ein Thema war dabei auch der öffentliche Personennahverkehr.

Für Menschen mit Behinderung sei der Einstieg in Busse und Trambahnen oft schwierig, klagte Anwohnerin Margarete Burger. Weiterhin unzufrieden sind die Bürger außerdem mit der Sauberkeit im Stadtteil. Gekommen waren zu der Veranstaltung rund 150 Besucher.

Nicht überall ist der barrierefreie Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in München gewährleistet. Schon seit Langem setzt sich der BA 14 für den behindertengerechten Ausbau der Bahnhöfe am Leuchtenbergring und am Michaelibad ein. Doch auch in den Bus oder die Straßenbahn zu gelangen sei oft nicht einfach, berichtete Margarete Burger, die zu 100 Prozent schwerbehindert ist. Aus Platzgründen könne sie häufig nur vorne einsteigen, sagte sie. Auch werde von Busfahrern die Bordsteinkante nicht immer direkt angefahren und die Absenkfunktion des Einstiegsbereichs nicht betätigt.

Florian Bunse von der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) empfahl, in diesen Fällen die Nummer des Fahrzeugs zu notieren und den Vorfall zu melden. »Unsere Busfahrer werden so geschult, dass sie die Bordsteine kantenrein anfahren«, erklärte er. Geschehe dies nicht, seien dafür jedoch oft auch die Autofahrer verantwortlich. Wenn der Bereich der Haltestelle zugeparkt sei, sei ein exaktes Anfahren der Gehwegkante nämlich nicht mehr möglich. Volker Hessel beantragte, an der Haltestelle Kreillerstraße eine überdachte Wartehalle aufzustellen. Bunse erklärte jedoch, dass dies derzeit aus Platzgründen nicht umsetzbar sei: »Der Wartebereich ist zu schmal, das würde nur gehen, wenn man in der St.-Veit-Straße eine Fahrspur wegnehmen würde.« Sollte sich der BA für eine Verengung der Fahrbahn aussprechen, könne man ein solches Vorhaben aber in Erwägung ziehen.

Probleme bereiten den Berg am Laimern aber auch die Radwege in der St-Veit-Straße, der Neumarkter Straße oder der Hansjakobstraße. »Man weiß überhaupt nicht mehr, wie man jetzt fahren soll«, klagte Ilse Weber. In der St.-Veit-Straße und der Neumarkter Straße hat die Stadt die Benutzungspflicht für die Radwege aufgehoben, in der Hansjakobstraße wurde der Radweg sogar abgeschafft. Dies sei gegen den Willen des Stadtteilparlaments passiert, erklärte BA-Chef Robert Kulzer (SPD). Weber beantragte, das Radverkehrskonzept auf den Strecken zu vereinheitlichen. Peter Grabl vom Kreisverwaltungsreferat (KVR) erklärte indes, die Aufhebung der Benutzungspflicht für den Radweg sei zwingend erforderlich gewesen: »Das war eine Verkehrsbeschränkung, und dafür gibt es Auflagen.« Das Fahren auf dem Radweg verbindlich vorzuschreiben sei nur dann zulässig, wenn bei der Nutzung der Straße eine Gefahr bestehe. Wegen des geringen Verkehrsaufkommens sei dies in der Neumarkter Straße aber nicht der Fall. Auf dem Radweg zu fahren sei jedoch auch nach der Neuregelung weiter erlaubt, betonte Grabl: »Man kann ihn benutzen, man muss es aber nicht.«

Wie in den Vorjahren sorgte außerdem wieder der Müll auf den öffentlichen Plätzen und Grünanlagen für Ärger. Voller Unrat seien der Park an der St.-Michaels-Kirche sowie der neue Stadtplatz an der Baumkirchner Straße, rügte Ilse Weber: »Das Viertel ist jetzt noch schmutziger als früher.« Auch an der Kreillerstraße gebe es stark verunreinigte Bereiche, kritisierte Barbara Schmidt: »Ich schäme mich schon fast dafür, dass ich in Berg am Laim zuhause bin.«

Weber und Schmidt forderten die Aufstellung zusätzlicher Müllbehälter und eine häufigere Reinigung der öffentlichen Flächen. Klaus Hartmuth, der bei der Stadtverwaltung für den Unterhalt der Grünflächen und des Begleitgrüns zuständig ist, räumte zwar ein, die Beschwerden seien gerechtfertigt. Durch mehr Abfallbehälter werde das Problem jedoch nicht gelöst. Meist werde der Müll nämlich von Passanten im Gehen weggeworfen: »Die Abfalleimer sind oft halb leer und der Müll landet trotzdem in der Botanik.« Die Stadt säubere den öffentlichen Raum regelmäßig, betonte Hartmuth. Dennoch habe die Verwaltung festgestellt, dass der Abfall immer mehr werde. »Auch wir hoffen, dass das in Zukunft wieder besser wird.« Julia Stark

Artikel vom 31.03.2015
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