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Hilfe aus München
Wie sich Münchner nach dem Erdbeben in Nepal einsetzen
»Danke« sagen – nicht mehr und nicht weniger können die vom Erdbeben Betroffenen in Nepal tun. Foto: Himalayan Care Foundation
München · Wenn die Erde bebt, ist der Mensch machtlos. Das haben wir gerade wieder in Nepal erlebt. Aus aller Welt kommen Hilfskräfte in das Land im Himalaya, auch aus München. Ein neunköpfiges Notfallteam der Johanniter Unfallhilfe e.V. ist vor wenigen Tagen in die Erdbebenregion aufgebrochen.
Mit dabei ist auch der Münchner
Arzt Adrian Roth.
Es ist eine Fahrt ins Ungewisse. Das
Ausmaß der Katastrophe sei noch gar nicht absehbar, mahnt Ludwig Greissl,
Honorargeneralkonsul am nepalesischen Konsulat in der Residenzstraße. Beim
Wiederaufbau vor Ort im Einsatz ist außerdem die »Himalayan Care Foundation«
mit Sitz in der Dachauer Straße.
Artikel vom 01.05.2015: Im Katastrophengebiet Nepal
Ausgerüstet mit Medikamenten, Schienen zur Behandlung von Knochenbrüchen, Verbandsmaterial und Infusionen sind in der vergangenen Woche Ärzte, Rettungsassistenten und Logistiker der Johanniter Unfallhilfe am Frankfurter Flughafen gestartet. Ihr Reiseziel: Kathmandu, die Hauptstadt Nepals. Sie liegt etwa 80 Kilometer vom Epizentrum des schweren Erdbebens entfernt, das den Himalaya-Staat am 25. April verwüstet und mindestens 7.500 Menschen das Leben gekostet hat.
»Was uns dort jetzt erwartet, weiß ich selbst noch nicht genau«, sagt Roth wenige Stunden vor seinem Abflug. Allerdings hat der Allgemeinmediziner, der in den Städtischen Kliniken in Bogenhausen und Neuperlach sowie im Krankenkaus Rechts der Isar und in der Müllerklinik gearbeitet hat, mit humanitären Einsätzen dieser Art bereits Erfahrung. Nach dem Erdbeben in Haiti 2010 war er an der Versorgung der Verletzten beteiligt. »Damals konnten wir zum Beispiel nur bei Tageslicht arbeiten, weil keine ausreichenden elektrischen Lichtquellen vorhanden waren«, berichtet er.
Auch das Krankenhaus in Kathmandu, in dem er nun die Ärzte unterstützt, ist teilweise zerstört. Roth und seine Kollegen kümmern sich dort vor allem um die Wundversorgung und Schmerzbehandlung der Patienten. »Gerade in armen Ländern werden die Menschen besonders hart von solchen Naturkatastrophen getroffen«, sagt Roth. Allerdings stehe bei seinem Einsatz zunächst das Fachliche im Vordergrund. »Man konzentriert sich dann voll und ganz auf seine Arbeit. Verarbeiten kann man seine Eindrücke erst im Nachhinein«, erklärt der Arzt.
Schützen muss sich das Rettungsteam jedoch auch selbst. Weitere Nachbeben können nämlich nicht ausgeschlossen werden. Untergebracht sind die Mitarbeiter der Hilfsorganisation deshalb in Zelten. »Beim Aufbau der Zelte helfen natürlich alle mit, auch die Ärzte«, sagt Roth. Die Zusammenarbeit in der Gruppe sei bei Projekten wie diesen sehr wichtig.
In Zelten oder sogar im Freien lebt derzeit auch ein großer Teil der Bevölkerung Kathmandus, deren Häuser größtenteils zerstört oder zumindest einsturzgefährdet sind. Greissl, der als Honorarkonsul in engem Kontakt zu den Behörden in Nepal steht, sieht hierin eine große Gefahr. »Ende Mai oder Anfang Juni beginnt in Nepal normalerweise der Monsun«, erklärt er. In den Tälern komme es dann immer wieder zu größeren Überschwemmungen: »Wenn die Regenzeit diesmal aber früher beginnt und die Menschen schutzlos unter freiem Himmel sind, führt das zu einer weiteren großen Katastrophe.«
Welche Zerstörungen das Erdbeben tatsächlich angerichtet habe, sei noch gar nicht einschätzbar. Viele Dörfer in der Region seien nämlich nur zu Fuß erreichbar: »Was dort passiert ist, wissen wir noch gar nicht.«
Die Infrastruktur des Landes ist stark beschädigt. Allerdings hat die Aufbauarbeit bereits begonnen. »Es muss viel getan werden«, sagt Verena Wilkesmann vom Vorstand der »Himalayan Care Foundation«, die Büros in München-Moosach und Leun in Mittelhessen unterhält und in Nepal unter anderem ein Waisenhaus und eine Schule betreibt, an denen behinderte und nichtbehinderte Kinder unterrichtet werden. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter unterstützen nun Fachleute vor Ort unter anderem bei der Instandsetzung von Strom- und Wasserleitungen. Vom Erdbeben betroffen seien auch einige Einrichtungen der Organisation, sagt Wilkesmann. Klassenzimmer seien zerstört worden und das Waisenhaus sei stark einsturzgefährdet. Die Schüler seien deshalb in Zelten auf dem Pausenhof untergebracht. »Aber keinem unserer Kinder ist etwas passiert, darüber bin ich sehr froh«, so Wilkesmann. Von Julia Stark
Um ihre Arbeit fortsetzen zu können sind die Hilfsorganisationen jedoch dringend auf Spenden angewiesen. Wie Sie helfen können, erfahren Sie in dem Kasten.
Johanniter Unfallhilfe: Stichwort »Erdbeben Nepal«
IBAN: DE94
3702 0500 0433 0433 00
Himalayan Care Foundation: Stichwort »Erdbeben«
IBAN: DE07 5139 0000 0081 1226 01
Spendenaktionen, die vom nepalesischen Honorargeneralkonsulat unterstützt werden:
Namasté Stiftung: Stichwort »Erdbeben«
IBAN: DE50 7016 9382 0000
0003 45
Nepalhilfe im kleinen Rahmen, Stichwort »Nepalhilfe«
IBAN DE07 7621 1900 0006 0024 12
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